Heft 5 / 2019
zurück
-
Rolf-Werner Welzel, Dr. Anja Hopfstock, Manuel Fischer, Mario Friehl, Tobias Neumetzger
GDI-DE – Aktuelle Herausforderungen und Perspektiven
GDI-DE - Current Challenges and Perspectives
Die
Geodateninfrastruktur Deutschland muss sich aktuellen Herausforderungen
stellen, um die Ziele, die mit der zwischen Bund und Ländern
abgeschlossenen Verwaltungsvereinbarung getroffen worden sind, zu
erreichen. Hierbei spielen die Datenbereitstellung für INSPIRE,
die anwendungsorientierte Nutzung der Geodaten, die Entwicklung und
Pflege der nationalen technischen Komponenten, die Entwicklung der
Nationalen Geoinformations-Strategie sowie die Zusammenarbeit mit
Wirtschaft und Wissenschaft eine wesentliche Rolle. In den folgenden
Ausführungen werden die einzelnen Themen vorgestellt und
Perspektiven aufgezeigt.
The German Spatial Data Infrastructure meets current challenges in
order to achieve the goals set by the administrative agreement
concluded between the federal government and the federal states. In
this context the main topics are the provision of data for INSPIRE, the
application-oriented use of geodata, the development and maintenance of
technical components, the development of the National Geoinformation
Strategy and the cooperation with business and science. The topics and
their perspectives are outlined in this paper.
- Elke Pahl-Weber
Digitalisierung in Kommunen und Regionen – Perspektiven für eine Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen?
Digitizing public administration services – Perspectives for equality of living conditions?
Der
Ausbau der Digitalisierung in Stadt und Land ist nicht nur eine
Angelegenheit des Netzausbaus, sondern zugleich eine Herausforderung
für die Gestaltung der Lebensverhältnisse in den Kommunen.
Dazu sind Digitalstrategien in den Kommunen jeder
Größenordnung zu entwickeln. Einzubeziehen sind alle Akteure
vor Ort. Wer Akteur und wie eingebunden ist und wie der Prozess
gestaltet werden kann, ist dabei offen und braucht lokale und
spezifische Kenntnis.
The expansion of digitization in cities, municipalities and rural areas
is not just a matter of grid expansion but a challenge for the shaping
of living conditions in the municipalities as well. This is why digital
strategies need to be developed in municipalities of all sizes. All
actors are to be included locally. Who is to be addressed as to an
actor and how to be involved and how the process can be designed is
open.to decide with local knowledge on the specific context.
- Tobias Kirschke und Volker Höcht
Die Potenziale von smarten Geodaten für die Entwicklung smarter ländlicher Räume
The potentials of smart geodata for the development of smart rural areas
Deutschlands
Großstädte stehen unter enormen Wachstumsdruck. In
ländlichen Regionen finden dagegen oftmals Schrumpfungsprozesse
statt. Gezielte Anstrengungen für deren Entwicklung als attraktive
Arbeits-, Wohn- und Lebensstandorte steuern nicht nur dem Ausbluten
peripherer Gebiete entgegen, sondern tragen auch dazu bei,
Ballungsräume zu entlasten. Eine mögliche Option kann die
Initiierung smarter ländlicher Räume sein. Denn nicht nur die
Entwicklung der Städte birgt Potenziale und muss vorangetrieben
werden, sondern auch ländliche Regionen müssen smart gemacht
werden. Ein wesentlicher Faktor dieser smarten Regionen bilden dabei
die aus Big Data veredelten smarten Geodaten, die die Grundlage
für vielfältige Anwendungen eröffnen. Bereits heute sind
im Kontext von „Smart City“ viele Ideen vorhanden, die sich
teilweise auf ländliche Gebiete übertragen lassen. Aber auch
neue, speziell auf den ländlichen Raum zugeschnittene Anwendungen
lassen sich durch den vermehrten Einsatz von Informations- und
Kommunikationstechnologie im Alltag entwickeln. Neben der technischen
Machbarkeit sind jedoch immer auch die Kosten für die
Gesamtinfrastruktur und die Gegebenheiten vor Ort zu
berücksichtigen.
Germany’s major cities are under enormous growth pressure. On the
other hand in rural areas shrinking processes often take place.
Targeted efforts for their development as attractive working, housing
and living locations not only prevent the bleeding of peripheral areas,
but also help to relieve agglomerations. One possible option could be
the initiation of smart rural areas. Because not only the development
of cities holds potential and must be driven forward, but also rural
regions must be made smart. A key factor in these smart regions are
smart geodata, which has been refined from big data and forms the basis
for a wide range of applications. In the context of a “Smart
City”, many ideas already exist today and some of them can be
transferred to rural areas. But new applications tailored specifically
to rural areas can also be developed through the increased use of
information and communication technology in everyday life. In addition
to the technical feasibility, however, the costs for the overall
infrastructure and the local conditions must always be taken into
account.
- André Caffier & Burkhard Schlegel
Gelebtes GEO-Government in NRW
Spatial Data Infrastructure meets Open and E-Government
Die
Geodateninfrastruktur Nordrhein-Westfalen orientiert sich aktuell an
zwei bedeutenden Themen einer modernen Verwaltung, dem E- und Open
Government. Im Kontext der Open Government Bemühungen der
Landesregierung werden die Säulen Transparenz und Zusammenarbeit
bedient. Grundlage war hier die offene Datenpolitik des Landes und der
Kommunen gerade im Bereich der amtlichen Geobasis- und Geofachdaten.
Daneben sollen die seit Jahren gewachsenen Erfahrungen der
Geoinformationsverwaltungen in den Bereichen Digitalisierung und
Standardisierung in den weiteren Auf- und Ausbau der elektronischen
Verwaltung als Best Practices eingebracht werden. Der nachstehende
Beitrag beschreibt dahingehend den Status-Quo und die Perspektiven in
Nordrhein-Westfalen.
The geodata infrastructure of North Rhine-Westphalia is currently based
on two propitious topics of a modern administration, e- and open
government. In the context of the government’s open
government efforts, the pillars serve transparency and cooperation. The
basis here was the open data policy of the state and the
municipalities, especially in the field of official geobasis and
geo-specialist data. In addition, the experience of geoinformation
administrations that has grown over the years in the fields of
digitization and standardization will be incorporated into the further
development and expansion of electronic administration as best
practices. The following article describes the status quo and
perspectives in North Rhine-Westphalia.
- Ulrich Huber
Interkommunale Kooperationen für eine funktionierende kommunale GDI
Intercommunal cooperation for an efficient communal spatial data infrastructure
Geodateninfrastrukturen
sind im Landkreis Cham angekommen. Das Interkommunale GIS des
Landkreises ist hierbei eine funktionierende, kommunale
Geodateninfrastruktur für Verwaltung, Bürger und Wirtschaft.
Gerade externe Nutzer profitieren von aktuellen
Digitalisierungs-Angeboten, wie geographischen Bürger-Services,
Planungen zum Breitbandausbau im Eigenbetrieb, digitalem
Siedlungsmanagement und OpenData. Die Umsetzung dieser Angebote erfolgt
stets mithilfe modernster GIS-Standard-Technologien und ist daher
grundsätzlich auf andere Verwaltungen übertragbar. Der
vorliegende Beitrag soll andere Landkreise inspirieren und die
vielfältigen Potentiale interkommunaler GISAnsätze aufzeigen.
Spatial data infrastructures have arrived in the district of Cham. The
intercommunal GIS of the district is an efficient, municipal spatial
data infrastructure for the administration, the citizens and the
economy. Especially external users are benefiting from current
digitization offerings, such as geographical citizen services, plans
for broadband expansion, digital settlement management and open data.
These offers are implemented by using stateof- the-art GIS standard
technologies and is therefore generally transferable to other
administrations. The present article is intended to inspire other
districts and to show the manifold potentials of intercommunal GIS
approaches.
- Jörg Blankenbach, Ralf Becker
Geodäsie & BIM – Der Beitrag von Vermessung und Geoinformation zum digitalen Planen, Bauen und Betreiben
Geodesy & BIM – Surveying and geoinformation in digital planning, construction and operation
Das
Building Information Modeling (BIM) stellt eine neuartige digitale
Arbeitsmethode im Bauwesen dar, welche die Qualität der
Bauprozesse steigern soll. Als kollaboratives Instrument soll BIM
zukünftig von allen beteiligten Fachdisziplinen von der Planung über die Bauausführung bis zum Betrieb eingesetzt werden. Vermessung und Geoinformation sind fester Bestandteil des Bauwerkslebenszyklus und somit ebenso von der neuartigen Methode betroffen. Im Beitrag wird in die Methode BIM eingeführt und die Rolle der Geodäsie im Zusammenhang mit BIM diskutiert.
Building Information Modeling (BIM) is a novel digital working method in the AECO industry meant to improve the quality of construction processes. As a collaborative instrument, BIM is to be used in future by all disciplines involved, from planning through construction to operation. Surveying and Geoinformation are an integral part of the building life cycle and thus affected by the introduction of the new method. The paper introduces the method BIM and discusses the role of geodesy in this context.
- Wilhelm Söfker
Rechtsprechung
|