Heft 6 / 2017
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Hans Joachim Linke
Neuer Mitherausgeber ab Januar 2018
Die
Herausgeber der Zeitschrift „Flächenmanagement und
Bodenordnung“ freuen sich, Ihnen liebe Leserinnen und Leser
unseren neuen Mitherausgeber vorstellen zu können: Herr Dr. Stefan
Ostrau (MRICS) wird ab Januar 2018 uns bei der Zusammenstellung
interessanter Beiträge rund um die Kernthemen unserer Zeitschrift unterstützen.Lassen Sie uns Herrn Dr. Ostrau kurz vorstellen. Nach verschiedenen Stationen in der sachsen-anhaltischen Geoinformationsverwaltung ist er seit 2000 beim Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen, für die Aufgabenbereiche Geoinformation, Kataster, Immobilienbewertung sowie für das Leitziel Digitalisierung zuständig. Trotz seiner umfangreichen Tätigkeit konnte Herr Ostrau im Jahr 2010 seine Promotion zum Thema „Konzept zur Harmonisierung und Präsentation von Nutzungsdaten auf Grundlage des 3A-Modells“ an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn erfolgreich abschließen. Bereits seit 1998 ist er Prüfer beim Oberprüfungsamt für das technische Referendariat
und seit November diesen Jahres in Nachfolge von Herrn Prof. Kummer dort auch Vorsitzender des Prüfungsausschusses für Geodäsie und Geoinformation.Im Deutschen Landkreistag ist er seit 2012 Kuratoriumsmitglied und für den Deutschen Landkreistag stellvertretendes Mitglied im Lenkungsgremium GDI-DE. Darüber hinaus ist er Vorstandsmitglied im Verein des Kommune 2.0 e. V. für das Ressort öffentliche Verwaltung. Dieser Verein organisiert den Ebenen übergreifenden Informations- und Erfahrungsaustausch von Bund, Ländern und Kommunen im Hinblick auf eGovernment/ digitale Verwaltung. Seit nunmehr 7 Jahren ist Herr Ostrau auch Vorsitzender des DVW NRW e.V., Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement. Mit Herrn Dr. Ostrau verstärkt sich die Herausgeberschaft insbesondere im Bereich der Geoinformation und deren Anwendung bei Kommunen und rundet damit ihre fachliche Kompetenz im Sinne unserer Leserinnen und Leser weiter ab. Gleichzeitig wird Herr Prof. Kummer den Kreis der verantwortlichen Mitherausgeber verlassen, uns aber weiterhin mit Rat und Tat unterstützen. Wir danken Herrn Prof. Kummer für die überaus engagierte und konstruktive Mitwirkung in den letzten Jahren und für die Profilierung der fub durch spannende Schwerpunkthefte rund um die Themenbereiche Geoinformation und öffentliches Vermessungswesen. Wir freuen uns auf eine weiterhin gedeihliche Zusammenarbeit in den nächsten Jahren.
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Dirk Löhr und Oliver Braun
Erbbaurechte als finanztechnische Strukturierungsvariante – ein Vergleich dreier Modelle
Ground leases as subject of financial engineering – a comparison of three models
Obwohl
das Erbbaurecht sowohl aus Sicht des Erbbauverpflichteten wie aus der
Perspektive des Erbbauberechtigten viele Vorteile gegenüber dem
Volleigentum an einer Immobilie haben könnte, gilt es doch v. a.
für die Erbbauberechtigten vor dem Hintergrund des
gegenwärtigen Niedrigzinsniveaus als nachteilig. Mit Blick auf den
Erbbauzins (als zentralem Parameter in Erbbaurechtsverträgen)
zeigt der vorliegende Artikel auf, dass die mangelnde
Attraktivität insbesondere auf eine nicht marktkonforme Anwendung
des Erbbaurechts zurückzuführen ist. Der Erbbauberechtigte
übernimmt nämlich im Vergleich zum Volleigentümer einer
Immobilie Risiken, die kompensiert werden müssten – was bei
den hierzulande vorherrschenden Verträgen in unzureichender Weise
geschieht. Allerdings kommt es auch auf die Art und Weise der
Kompensation an. Marktgerechte Erbbaurechte vermögen
gegenüber dem Volleigentum Vorteile zu erzeugen, die sich
Erbbauberechtigte und Erbbauverpflichtete aufteilen oder Dritten
zukommen lassen können – wie z. B. im Rahmen der sozialen
Wohnraumförderung. Ground leases have many potential advantages
for the lessor as well as for the lessee. Nevertheless, on the
background of the present low-interest environment, ground leases are
widely considered as being inferior, compared with full property rights
in real estate. Regarding the leasehold fee as most important parameter
of leasehold contracts, this article shows that the reason is a use of
ground leases, which is not in line with the market. Since the lessee
takes over risks from the lessor, he had to be compensated for doing
so. In fact, in the prevailing types of contracts this compensation is
insufficient or is not paid at all. However, also the way the
compensation is paid matters. If the ground leases are in line with the
market, they might be beneficial for both parties, compared with full
property rights. Lessor and lessee may share the gains or support third
parties, for instance within SocialHousing Promotion.
- Egbert Dransfeld
Kommunale Boden- und Liegenschaftspolitik – Wohnbaulandstrategien und Baulandbeschlüsse auf dem Prüfstand
Local land policies – strategies to implement building land for housing
Die
derzeitigen Wohnungsmarktprobleme sind maßgeblich durch eine
mangelnde Funktionsweise des Baulandmarktes verursacht. Ein allgemein
hohes Bodenpreisniveau und zusätzlich stark steigende
Baulandpreise sind letztendlich das Ergebnis bislang unterlassener
grundlegender bodenrechtlicher Reformen. Städte und Gemeinden
haben auf dieses bodenpolitische Dilemma in den letzten Jahren
verstärkt mit der Entwicklung eigener – auf die jeweilige
kommunale Situation hin zugeschnittener – Baulandstrategien
reagiert. Bei genauerem Hinsehen, mit einer „Bodenreform von
unten“, die den Kommunen ein Stück weit Handlungshoheit
zurückgibt. Zwischenzeitlich liegt eine aktuelle
Evaluierungsarbeit vor, bei der über 100 verschiedene kommunale
Baulandstrategien untersucht wurden. Auf diese Ergebnisse stützt
sich dieser Aufsatz.1
Housing
markt problems in Germany are mainly the result of a no well
functioning building land market. Since several decades there are gaps
within the german land law. Therefore since the last 20 years a lot of
German municipalities developed their own land development strategies
for better plan-implementation procedures. This article sums up the
results of a new germanwide evaluation.
- Tina Höppchen, Anja Jahn, Alexandra Weitkamp
Aktueller Einsatz der Baulandumlegung – Eine deutschlandweite Befragung
Current Use of Land Reallocation - A Survey in Germany
Das
Bodenordnungsinstrument Umlegung hat sich in der Vergangenheit mehrfach
an die geänderten städtebaulichen Anforderungen anpassen
müssen. Diesbezüglich gab es in den letzten Jahrzehnten
einige Gesetzesänderungen. Die letzte maßgebliche
Modifikation der Umlegung fand im Jahr 2004 im Rahmen des
Europarechtsanpassungsgesetzes Bau statt. Aufgrund jener BauGB-Novelle
entstand eine Umfrage zur praktischen Anwendung aller im Zusammenhang
stehenden angepassten Gesetze im Jahre 2006 durchgeführt von
Linke. Darauf setzte eine Befragung von Voß & Weitkamp
„Zum aktuellen Einsatz der Umlegung nach dem BauGB“ von
2009 auf. Basierend auf diesen Ergebnissen erfolgte die vorgestellte
Untersuchung zur zeitlichen Änderung der praktischen
Vorgehensweise zum Bodenordnungsinstrument Umlegung. Deutschlandweit
wurden hierzu Umlegungsstellen zur derzeitigen Anwendung und Bedeutung
der Umlegung befragt. Das Themenspektrum reichte von der Wahl des
Verfahrens, Verfahrensaspekten und Erfahrungshorizont der Bearbeiter
bis hin zu aktuellen Problemen und Lösungsansätzen.
In
the past, the land reallocation instrument has repeatedly had to adapt
to the changed urban planning requirements. There have been some
changes to the law over the last few decades. The last major
modification of the reallocation took place in 2004 – within the
scope of the European Law Adjustment Act. Based on the BauGB amendment,
a survey was conducted on the practical application of all related laws
in 2006 by Linke. Another survey followed realised by Voß &
Weitkamp „The current use of land reallocation according to the
BauGB“ in 2009. The results of these two surveys were included in
our study on the temporal change in the practical approach of the
instrument of land reallocation. In a German-wide survey, we have been
asked about the current use and importance of the implementation. The
topics ranged from the choice of the procedure, the procedural aspects
and the horizons of experience of the officials up to current problems
and solutions.
- Theo Kötter, Frauke Rehorst
Baulandentwicklung für bezahlbaren Wohnraum – Herausforderungen und Strategien im Berliner Umland (Teil 2)
Building Land Development for affordable Housing – Challenges and Strategies in the suburban Region of Berlin (Part 2)
Die
Bereitstellung von geeignetem Bauland ist eine unabdingbare
Voraussetzung für die Anwendung der sozialen
Wohnraumförderung und damit für die Realisierung von sozial
gefördertem Wohnraum. Bei der bedarfsgerechten Versorgung mit
Bauland handelt es sich um eine kommunale Pflichtaufgabe. Um dieser
ortsspezifischen Aufgabe nachzukommen, bietet das Städtebaurecht
eine Vielzahl unterschiedlicher Instrumente an, die von den Kommunen
angewendet und zu Strategien zusammengestellt werden können
(Baulandmodelle). Eine systematisierende Übersicht der
verschiedenen Strategien, die sich zur Bereitstellung von Bauland
für einen preisgünstigen bzw. geförderten Wohnungsbau
eignen, zeigt Abbildung 1. Hoheitliche Strategien und
Kooperationsstrategien mittels städtebaulicher Verträge
wurden bereits in der fub 04 / 2017 behandelt. In diesem Artikel stehen
Zwischenerwerbsmodelle und die kommunale Grundstücksvergabe zur
Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum im Fokus.
The supply of suitable building land is a crucial requirement for the
application of social housing programs and therefore for the
realization of social housing itself. The adequate supply of building
land is a task of municipal duty. In order to cope with this kind of
local-specific task, the urban planning legislation offers different
instruments, which can be used by municipalities and also be arranged
to strategies (building land models). A systematic overview of these
strategies, which are suitable for the provision of affordable or
social housing, is illustrated in Figure 1. Governmental strategies and
strategies of cooperation through urban development contracts were
already dealt with in fub 4 / 17. This particular article focuses on
interim acquisition models and municipal land allocation for the
provision of affordable housing.
- Martina Dettweiler, Lena Spatz, Christoph Diepes, Hans Joachim Linke, Joachim Vogt
Aktive Innenentwicklung mithilfe von Visualisierung – Teil 2
Active inner-development using visualization – Part 2
Im zweiten
Teil des Artikels über das Forschungsprojekt „Aktivierung
von Flächenpotenzialen für eine Siedlungsentwicklung nach
innen – Beteiligung und Mobilisierung durch Visualisierung“
(AktVis) der BMBF-Forschungsmaßnahme „Kommunen
innovativ“ werden die ersten Erkenntnisse aus der Analyse der
Innenentwicklungspotenziale und der Akteursanalyse vorgestellt. Im
Forschungsprojekt soll durch die Entwicklung und Erprobung von
praxisnahen Entscheidungshilfen sowie interaktiver Planungsinstrumente
eine aktive Innenentwicklung unterstützt werden. Denn es bestehen
weiterhin Defizite in der tatsächlichen Umsetzung der
Innenentwicklung, weil die Situation in Bestandsgebieten kompliziert
und die Anzahl der beteiligten Akteure hoch ist. Insbesondere der
Zugriff auf die Grundstücke, die im Privateigentum stehen, erweist
sich als schwierig.
The first findings from the analysis of the potentials in settlement
areas and the analysis of the actors are presented in the second part
of the article on the research project “Aktivierung von
Flächenpotenzialen für eine Siedlungsentwicklung nach innen
– Beteiligung und Mobilisierung durch Visualisierung”
(AktVis) of the BMBF-Research project “Kommunen innovativ”.
The research project develops and tests solutions for decision making
and interactive planning tools in order to encourage active internal
development. There are still deficits in the actual implementation. The
situation in settlement areas is highly complex and there are a great
number of actors involved. In particular, access to the land owned by
private citizens is difficult.
- Martin Schumann
Öffentlich-rechtliche Verträge in der Flurbereinigung – Gefahr oder Chance?
Public-law contracts in land consolidation – risk or opportunity?
Durch den
Abschluss von öffentlich-rechtlichen Verträgen vor Anordnung
einer Flurbereinigung können die Rahmenbedingungen für die
Durchführung eines solchen Verfahrens vereinbart werden. Damit
kann gleichzeitig die Akzeptanz erhöht und die Abwicklung des
Verfahrens beschleunigt werden. Allerdings sind die rechtlichen
Bestimmungen bzgl. der Wirksamkeit der Regelungen eines
öffentlich-rechtlichen Vertrages zu berücksichtigen.
Insbesondere bei vereinfachten Flurbereinigungsverfahren nach § 86
Abs. 1 Nr. 3 FlurbG kann der Abschluss eines
öffentlich-rechtlichen Vertrages vor der Anordnung des Verfahrens
eine große Hilfe sein.
The framework conditions of the realization of land consolidation
procedures may be agreed before land consolidation decision by
contracts under public law. These contracts increase the acceptance and
accelerate simultaneously the execution of the procedure. On the other
hand, the legal provisions concerning the validity of regulations of
contracts under public law have to be taken into account. The
conclusion of a contract under public law before the land consolidation
decision can be especially helpful in case of simplified land
consolidation procedures pursuant to section 86 paragraph 1 number 3
Land Consolidation Act.
- Wilhelm Söfker
Rechtsprechung
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