Fachaufsätze

 

Heft 5 / 2017

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  • Karin Schultze
    Das Geobasisinformationssystem des Landes Sachsen-Anhalt
    The geospatial reference information system of Saxony-Anhalt

    In der digitalisierten Welt des 21. Jahrhunderts haben Geobasisdaten in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen bereits eine Schlüsselfunktion eingenommen. Die Bereitstellung der Geobasisdaten über standardisierte Internetdienste hat sich zu einer wichtigen staatlichen Infrastrukturleistung entwickelt. Der Beitrag beschreibt, wie die Geoinformationsverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt durch ein zentrales Geodatenmanagement gewährleistet, das enorme Potenzial der Geobasisdaten systematisch zu erschließen und zielgerichtet Wertschöpfung zuzuführen. In the digitized world of the 21st century, geospatial reference data have already played a key role in almost all areas of society. The providing of geospatial reference data via standardized Internet services has developed into an important state infrastructure service. The article describes how in the state of
    Saxony-Anhalt ensures a key geospatial data management to systematically exploit the enormous potential of the geospatial reference data and to add value to it in a targeted manner.
  • Bernhard Hintzen
    Amtliches Raumordnungs-Informationssystem
    Official spatial (planning) information system

    Das neu zu entwickelnde Amtliche Raumordnungs-Informationssystem (ARIS) soll gemäß Landesentwicklungsgesetz Sachsen- Anhalt das Raumordnungskataster (ROK) und die Ergebnisse der Raumbeobachtung in einem internetbasierten Geoinformationssystem integrieren. Damit wird die Grundlage für Planaufstellungen und -änderungen sowie für Fachplanungen in Umsetzung der Ziele des Landesentwicklungsplans 2010 und der Regionalen Entwicklungspläne erheblich verbessert. Schon heute ist erkennbar, dass dieses innovative Fachinformationssystem perspektivisch zu einer rationelleren Arbeitsweise führen wird, da sich zukünftig die Doppelerfassung von Daten erübrigen wird. ARIS wird auf die primären Datenquellen der Fachbehörden in Sachsen- Anhalt über Web-Dienste zugreifen können. Das ROK, welches bisher nur Behörden als Nutzer zur Verfügung stand, und die Raumbeobachtung werden zusammengeführt und das umfassendere ARIS als offenes System im Sinne des eGovernments für einschlägige Nutzer öffentlich zugänglich gemacht. Über die neu entstehende Portallösung sollen die regional und überregional agierenden Akteure die vorhandenen Daten nutzen können. Schließlich soll ARIS die Daten der Landesentwicklung über die Geodateninfrastruktur des Landes Sachsen-Anhalt (GDI-LSA) bereitstellen. Die vom Landesamt für Vermessung und Geoinformation zur Verfügung gestellten zentralen Komponenten der GDILSA sollen dafür genutzt werden.
    According to the spatial planning act Saxony-Anhalt the spatial planning cadastre (ROK) and the results of the spatial observation are to be integrated in a web-based geoinformation system “Amtliches Raumordnungs-Informationssystem (ARIS)”. This considerably improves the basis for planning and changing plans as well as for specialist planning in the implementation of the objectives for the State Development Plan 2010 and the Regional Development Plans. Even today, it is clear that this innovative information system will lead to a more structured way of working in the future, since duplicate data will be unnecessary in the future. ARIS will be able to access the primary data sources of the specialist authorities in Saxony-Anhalt via web services. The ROK, which so far has only been available to authorities, and spatial monitoring are brought together. The more comprehensive ARIS is made publicly accessible to relevant users as an open system in terms of eGovernment. Local as well as regional actors will use the emerging portal solution to make use of the available data. Finally, the urban and regional development data contained in ARIS will be provided via the Geodata Infrastructure (GDILSA). The central components of the GDI-LSA made available by Federal State Office for Surveying and Geoinformation Saxony-Anhalt are to be used for these purposes.
  • Michael Linke
    Die Neuausrichtung der Raumbeobachtung in Sachsen-Anhalt
    Realignment of spatial monitoring in Saxony-Anhalt

    In Sachsen-Anhalt werden an die Raumbeobachtung insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der Daseinsvorsorge und der daraus resultierenden Infrastrukturanpassung, des sparsamen Umgangs mit Flächen (Flächenmanagement) und der Entwicklung neuer Zukunftstechnologien, vor allem auf den Gebieten der Digitalisierung, der Elektromobilität und der Erneuerbaren Energien einschließlich des dazugehörenden Übertragungsnetzausbaus neue Anforderungen gestellt. Eine gut funktionierende Raumbeobachtung ist eine wichtige Voraussetzung, um diese Themenfelder zukunftsgerichtet landesplanerisch steuern und entwickeln zu können. Die Raumbeobachtung in Sachsen- Anhalt soll dabei stärker als bisher auf Indikatoren gestützt und ausgerichtet werden. Mit der Einbindung der Ergebnisse der Raumbeobachtung in das Amtliche Raumordnungs-Informationssystem (ARIS) und der digitalen und webbasierten Bereitstellung der Geodaten für alle interessierten Nutzer will Sachsen-Anhalt zu einem der führenden Bundesländer im Bereich der Geoinformationen zur Raumordnung werden.
    Spatial monitoring is challenging new requirements regarding the background of demographic change, public service and the resulting adjustment of infrastructure, economical handling of areas (area management) and the development of new future technology in particular at areas of digitization, electromobility and renewable energy including the expansion of the transmission network in Saxony-Anhalt. Well working spatial monitoring is a significant condition in order to control and develop these topics in a future orientated and country planning way. Spatial monitoring thereby is supposed to be based on indicators stronger than before. With the involvement of results of spatial monitoring in to the spatial planning information system (ARIS) and the digital and web-based provision of geographic data for all interested users, Saxony-Anhalt is aimed at becoming one of the leading federal states in the field of geographic information to spatial planning.
  • Lars Petersen
    Aufbau und Entwicklung des Potenzialflächenkatasters in Sachsen-Anhalt
    Structure and development of potential plot register of Saxony-Anhalt

    Kernansatz des jetzt beim Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalts im Aufbau befindlichen landeseinheitlichen Potentialflächenkatasters ist die Zusammenarbeit mit den Kommunen. Schwerpunkte sind dabei die automatisierte Vordetektion von Baulücken und Nachverdichtungsflächen und deren Evaluierung durch die Kommunen, die Ermittlung und Festlegung von Mindestanforderungen und nötiger Aggregationsebenen an die Potenzialflächen, sowie die Umsetzung und Bereitstellung von Erfassungs- und Visualisierungskomponenten auf Landkreisebene. Weiterhin sind bereits erfasste Potenzialflächen in das Kataster zu integrieren. Dazu werden Pilotierungen auf Landkreisebene vom Land gefördert und deren Ergebnisse beim Aufbau des Katasters berücksichtigt. Der Algorithmus der Vordetektion wird nun durch die Verwendung von Multiprocessing beschleunigt. Die automatisierte Anpassung der Ortslagengenerierung und die Verwendung von LOD-2 Daten erhöhen die Zuverlässigkeit der Vordetektion.
    The core approach of the Ministry of Land Development and Transport of the State of Saxony-Anhalt is co-operation with the municipalities for developing the state-wide potential plot register. Emphasis is therefore given to the automated pre-detection of gap sites and updateable areas and their evaluation by local authorities, the identification and definition of minimum requirements, the mirroring, the creation and transmission of acquisition and visualization components at the county level. In addition, already existing potential surfaces are to be integrated in the register. To this end, pilots are promoted at the county level by the state and their results in the construction of the potential plot register. The algorithm of pre-detection is now accelerated by the use of multiprocessing. The automated adjustment of the positioning and the use of LOD-2 data increase the reliability of the pre-detection.
  • Christoph Wegmann
    Bereitstellung ortsteilbezogener Bevölkerungszahlen für die Landesund Regionalplanung
    Provision of locality-related population figures for state and regional planning

    Daten zur Bevölkerung und -entwicklung in Sachsen-Anhalt sind eine zentrale Grundlage für die Planungen in der Landesentwicklung und der Regionalplanung. Durch die Gemeindegebietsreformen hat sich die Datengrundlage wesentlich verändert. Um notwendige kleinteilige und zeitreihenbasierte bevölkerungsbezogene Analysen durchführen zu können, plant das MLV, die Bevölkerungszahlen der sachsen-anhaltischen Gemeinden ortsteilbezogenen kumuliert und nach Altersgruppen differenziert aufzubereiten. Dadurch soll die Planung der Leistungen der Daseinsfürsorge trotz weit auseinanderliegender Ortsteile im Flächenland Sachsen-Anhalt gewährleistet werden. In einem Modellprojekt wurden nach Altersgruppen kumulierte Bevölkerungszahlen für die Ortsteile erzeugt und im Web verfügbar gemacht.
    Data on the population and development in Saxony-Anhalt are a central basis for the planning in regional development and regional planning. In order to be able to carry out the necessary small-scale and time-series-based population-related analyzes, the MLV plans to cumulate the population figures of the Saxony- Anhalt communities in a differentiated way by age groups. This is intended to ensure the planning of the services in spite of widely dispersed districts in the land area of Saxony-Anhalt. In a model project cumulative population figures were made available for the districts and on the web according to age groups.
  • Arne Ehritt und Wilfried Köhler
    Geoinformationssysteme zur demografischen Entwicklung
    Geographical information systems on demographic trends

    Die Bevölkerung in Deutschland schrumpft und wird zunehmend älter. Damit befindet sich die Bunderepublik in einem globalen Trend, der als demografisch-ökonomisches Paradoxon bezeichnet wird. Je wohlhabender und gebildeter eine Gesellschaft ist, desto weniger Kinder bekommt sie und desto älter werden die Menschen, die in ihr leben. Damit hat die Bundesrepublik die älteste Bevölkerung in Europa und liegt im weltweiten Vergleich hinter Japan auf dem zweiten Platz.1 Was wie eine pessimistische Zukunftsprognose erscheint, ist in vielen ostdeutschen Bundesländern und besonders in Sachsen-Anhalt bereits gelebte Realität und der demografische Wandel ist in dem stark ländlich geprägten Land bereits allgegenwärtig. Rückgängig lassen sich diese Entwicklungen nicht machen und daher sind Unternehmen, Verwaltung und Gesellschaft angehalten neue Wege und konstruktive Lösungen zu finden, um gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Landesteilen zu erhalten.
    The population in Germany is shrinking and getting older. Due to this the country is involved in a global trend that is called the demographic- economic paradox. Roughly speaking, nations or subpopulations with higher GDP per capita are observed to have fewer children and getting older. Thereby Germany has the oldest population in Europe and is on second place in the global comparison. It might look like a pessimistic prognosis, but it is living reality in many east German federal states, especially in Saxony-Anhalt, where the demographic change is omnipresent in rural areas. Since there is no point of return, companies, administrations and society have to find new ways and constructive solutions to solve the problems that appear and to ensure equal live conditions in all areas.
  • Steffen Patzschke
    Geoinformationssysteme im Bereich Verkehr
    Geographic information system in the field of transport

    Anhand von zwei konkreten Beispielen aus dem Bereich Verkehr werden die Möglichkeiten der Verknüpfung von Geobasisdaten mit Geofachdaten aufgezeigt. Mit den daraus gewonnen Erkenntnissen und unter Beachtung aktueller Anforderungen wird beschrieben, welche Wege das Landesamt für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt als zentraler Geodatenmanager des Landes Sachsen-Anhalt beschreitet, damit Geodaten intelligent genutzt werden.
    Based on two examples from the transport sector the possibilities of linking geographic reference data with technical data are shown. Taking current requirements into consideration it is described how the Surveying and Mapping Authority of Saxony- Anhalt makes geospatial data usable smart.
  • Stefan Ostrau
    Geoinformationen zwischen Digitaler Agenda, Geodateninfrastruktur und Open Government – Die kommunale Perspektive
    Geoinformation between Digital Agenda, German National Spatial Data Infrastructure and Open Government – the municipality level

    Das Internet und die Digitalisierung als die vorherrschenden gesellschaftlichen Themen werden auch das Geoinformationswesen tiefgreifend verändern. Der im Juni 2017 veröffentlichte 4. Geo-Fortschrittsbericht der Bundesregierung identifiziert maßgebliche Treiber für die Weiterentwicklung des Geoinformationswesens und benennt Maßnahmen höchster Priorität. Der Artikel beschreibt die kommunale Perspektive am Beispiel Nordrhein-Westfalen und zeigt Impulse zur Weiterentwicklung auf.
    The internet and the topic of digitalization will radically change the branch of geoinformation. In June 2017 the German Federal Government published the “4. Geoinformation Progress Report”. This report identifies key drivers for the development of geoinformation and identifies measures of the highest priority. The article describes the perspective of the municipality level using the example of North Rhine-Westphalia and will address impulses for the ongoing development.
  • Wilhelm Söfker
    Rechtsprechung