Fachaufsätze

 

Heft 1 / 2017

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  • Klaus Kummer
    Strategische Ausrichtung der Geoinformationsbehörden in Deutschland
    Strategic Orientation of the Geo-Information Authorities in Germany

    Die Aufgaben der Geoinformationsbehörden (früher: Vermessungs-und Katasterbehörden) weisen eine starke Staatsbindung auf. Somit hat die staatliche Leitzielentwicklung mit der Ausprägung vom Staatsverständnis entscheidenden Einfluss auf die Aufgabenerledigung. Die drei Hauptaufgaben der Geoinformationsbehörden in Deutschland (Landesvermessung sowie Führung von Liegenschaftskataster und Geobasisinformationssystem) sind hierbei dem staatlichen Kernbereich zuzuordnen. Damit ist das Markenzeichen der Geoinformationsbehörden ihre Hoheitsfunktion. Die Vorgaben der Haushaltskonsolidierung machen auch vor den Geoinformationsbehörden nicht halt und so ändern sich hier laufend Verwaltungsstrukturen und Organisationsmodelle. Daneben eröffnen sich im Rahmen des Aufbaus der Geodateninfrastruktur neue Chancen für die Geoinformationsbehörden. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, sich auf Strategien und Grundsätze für das deutsche Geoinformationswesen festzulegen und diese laufend anzupassen. Erforderlich dabei ist es, das eigene Wirken in die Politikfelder einzuordnen, denn hoheitliches Verwaltungshandeln ist ohne eine solche Einordnung eher bedeutungslos. Zentrale Frage ist sicherlich, wie sich heute die Geoinformationsbehörden in Deutschland finanzieren lassen. Welche Haushaltsansätze sind vorteilhaft und welche Rolle kommt hierbei den Einnahmen zu? Wo und in welcher Höhe sind Gebühren zu erheben? Schließlich kommt der Einheitlichkeit der Geobasisdaten in Deutschland und in Europa ein hohes Gewicht zu. Das Geoinformationswesen ist Aufgabe der Bundesländer und ein bunter Flickenteppich in sechzehnfacher Ausprägung wäre nicht hinnehmbar. Damit sind die deutschen Geoinformationsbehörden gehalten, eng zusammenzuarbeiten – auf strategischer als auch auf operativer Ebene. Eine gemeinsame strategische Grundausrichtung wäre hierbei sicherlich vorteilhaftund sinnvoll.
    The tasks of the geo-information authorities (formerly surveying and cadastral authorities) have a strong national connection. Thus the state’s main goal development, with the expression of the state understanding, has a decisive influence on the completion of the tasks. The three main tasks of the geo-information authorities in Germany (national land surveying as well as real estate cadastre and geo-basic information system) are to be assigned to the state’s core area. Thereby the trademark of the geoinformation authorities is their sovereignty. The requirements of budget consolidation also do not stop in front of the geo-information authorities. It is for this reason that administrative structures and organizational models are constantly changing. In addition, new opportunities for geo-information authorities open up within the framework of the geo-data infrastructure. Against this background, it is necessary to define strategies and principles for the German geoinformation and to adapt them continuously. Since sovereign administrative action is rather meaningless without such a classification, it is necessary to classify one’s own work into the fields of politics. The central question is how geoinformation authorities in Germany can be financed today. Which budgetary approaches are beneficial? What is the role of revenues? Whether and to what amount fees have to be charged? Finally, the uniformity of geospatial data in Germany and Europe is of great importance. Geoinfor-mation is the task of the federal states. A diversity in a sixteen-fold version is unacceptable. This means that the German geo-information authorities are required to work closely together – on a strategic as well as an operational level. A common strategic orientation would certainly be advantageous and meaningful.
  • Franz Reuter
    Spekulative Wertermittlung in der städtebaulichen Sanierung und Entwicklung?
    Speculative calculation of values in urban redevelopment and urban development?

    Bei der Wertermittlung in Sanierungsgebieten und Entwicklungsbereichen sind besondere rechtliche Gegebenheiten zu berücksichtigen. Je nach Sachverhalt, ist für Grundstückswerte der maßnahmeunbeeinflußte Grundstückszustand, z. B. für die Kontrolle von Kaufpreisen des privaten Grundstücksverkehrs, oder der maßnahmebeeinflußte Grundstückszustand, z. B. bei gemeindlichen Verkäufen neugeordneten Baulandes, maßgebend. Für die Qualifizierung der sanierungs- oder entwicklungsunbeeinflußten Grundstücksmerkmale werden einige Besonderheiten herausgestellt, z. B. die Berücksichtigung sogenannter externer Effekte. Das für die maßnahmebeeinflußte Wertermittlung zu bewältigende Problem der Berücksichtigung eines künftigen Neuordnungszustands wird herausgearbeitet und für Bodenrichtwerteeinem Lösungsvorschlag zugeführt.
    Special legal requirements must be taken into account in the determination of the value in urban redevelopment areas and urban development areas. Depending on the facts, the measure- uninfluenced conditions of the land, e.g. for the control of the purchase price in case of private sale of land, or the measure- influenced conditions of the land, e.g. if the municipality sales developed building land, is decisive. A number of peculiarities are highlighted for the qualification of the redevelopment or development-uninfluenced land features, e.g. the consideration of so-called external effects. The problem of taking a future redevelopment state into consideration for the measureinfluenced valuation will be elaborated. A solution proposal is developed for standard land values.
  • Gerhard Brüggemann
    Das Vermessungswesen und die Energie
    Surveying and energy

    Das Vermessungswesen und die Energie sind in mehrfacher Hinsicht miteinander verbunden. Einerseits kann der Energiesektor von den Leistungen des Vermessungswesens profitieren, andererseits ist es angebracht, in unserem Bereich auf einen sparsamen Verbrauch der Energie zu achten. Surveying and energy are linked in several ways. On the one hand, the energy sector can benefit from the surveying services; on the other hand, it is appropriate to pay attention to the economical use of energy in our sector.
  • Alexandra Weitkamp, Tine Köhler, Andreas Ortner
    Bodenwertermittlung – Eine Automatisierbare Aufgabe?
    Land Valuation – An automateable task?

    Da der Wertanteil des Bodens in alle standardisierten Verfahren der Immobilienbewertung einfließt, kommt der Bodenwertermittlung eine besondere Bedeutung zu. Die Ableitung der Bodenwerte stützt sich auf die regressionsbasierte Auswertung der jeweiligen Kaufpreissammlung bzw. auf intersubjektive Schätzungen. In kaufpreisarmen Lagen fällt eine solche Ableitung jedoch regelmäßig schwer. Hier wäre die Entwicklung eines indikatorgestützten Automatisierungsverfahrens wünschenswert, welches sich nicht nur auf Bodenrichtwerte stützt, die Bodenwertermittlung beschleunigen und zu besser vergleichbaren (objektiven) Ergebnissen führen kann. Der vorliegende Beitrag stellt einen Ansatz hierfür vor. Dabei werden nicht nur Variablen vorgestellt, die (zusätzlich) in die Bewertung von Lagen einfließen sollen, sondern auch die Methode der Strukturgleichungsanalyse, die anstelle der klassischen Regression eingesetzt werden könnte.
    Land value is part of all standardized methods of real estate valuation, so land value has a special meaning. The estimation of land values bases on generally on regression analysis of the purchase price collection and inter-subjective estimation, respectively. In areas with few transactions, an estimation is a challenge. A development of an indicator-bases automatized approach is desirable. The approach shall not be focused only on standardized land values, shall fasten the valuation and lead to better comparable (objective) results. The presented paper presents an approach. It introduces not only variables, which could help for land valuation, but also the structural equation modelling is introduced as an alternative approach beneath classical regression analysis.
  • Diana Steinbrecher
    Prognose von Immobilienwerten – Die Expertenbefragung als Prognoseinstrument
    Forecasting of real estate values – Expert survey as forecasting technique

    Die Entstehung von Immobilienzyklen kann nicht nur mit realen und monetären Fundamentaldaten (z. B. Bruttoinlandsprodukt, Zinsentwicklung) erklärt werden, sondern auch mit psychologischen Faktoren, wie beispielsweise Erwartungen und Einstellungen der Marktteilnehmer. Mathematisch-statistische Prognoseverfahren können diese Komponente nicht abbilden, so dass im Rahmen einer Dissertation untersucht wurde, ob
    und unter welchen Voraussetzungen und Bedingungen Expertenbefragungen zur Prognose von Immobilienwerten geeignet sind und ob die Kombination der Ergebnisse der Expertenbefragungen mit den Ergebnissen mathematisch-statistischer Prognoseverfahren eine Erhöhung der Prognosegenauigkeit ermöglicht. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auch auf psychologischen Einflussgrößen, welche sich auf das Antwortverhalten der Experten auswirken können. Hier wurden beispielsweise der Einfluss der Finanzmarktkrise sowie der Einfluss der Berufsgruppenzugehörigkeit und der Anzahl der Berufsjahre untersucht.
    The formation of real estate cycles may not only be explained by real and monetary fundamental data (e. g. gross domestic product, interest rate trend), but also by psychological criteria as, for instance, expectations and attitudes of the market participants. Mathematical-statistical forecasting techniques are not able to represent that component. That is why a dissertation analysed whether and under which conditions expert surveys are suited to forecasting techniques, and furthermore, whether combining the results of expert surveys with the results of mathematical-statistical forecasting methods allow an increasing accuracy of prediction. Special emphasis was put on endogenous and exogenous variable, which may influence the experts’ response behaviour. In this dissertation data like the influence of the financial market crisis, the influence of the occupational affiliation and the professional experience have been examined.
  • Wilhelm Söfker
    Rechtsprechung