Heft 2 / 2016
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Steffen Lang
Wohnentwicklungsstudie – Vorgehen, Methodik und Bewertung von Innenentwicklungspotenzialen
Residential development study – Approach, methodology and evaluation internal development potential
Die
künftige Stadtentwicklung wird vor allem durch Aufgaben der
Innenentwicklung geprägt werden. Ein wichtiger Bestandteil ist
dabei die Aufnahme und das Monitoring von Innenentwicklungspotenzialen.
Die hier vorgestellte Wohnentwicklungsstudie zeigt dabei
Analysemöglichkeiten auf, wie Potenziale identifiziert werden
können und stellt die Möglichkeiten zur bedarfsgerechten
Entwicklung von Gemeinden und Quartieren in Aussicht. Innerhalb dieses
Beitrags werden das Vorgehen und der Nutzen der Wohnentwicklungsstudie
anhand eines konkreten Untersuchungsraums im ländlich
geprägten Teil Südhessens aufgezeigt. Die bestehenden
Innenentwicklungspotenziale werden dabei insbesondere nach deren
Familienfreundlichkeit analysiert, um eine Abschätzung des
künftigen Neubaubedarfs auf der Grundlage der
Bevölkerungsprognose zu treffen.
The future urban development is characterised by the tasks of
redevelopment. An important part is the identification and monitoring
of areas of potential redevelopment. Therefor the residential
development study shows possibilities of analysis, ways of identifying
areas of potential and opportunities for the needsbased development of
communes and neighbourhoods. This article describes the approach and
benefit of a residential development study by a rural investigation
area in southern Hesse. The existing areas of potential development
will be analysed for their family-friendliness to estimate the future
need of new building based on prognosis of population.
- Alexandra Hanusch, Sarah Yvonne Linder
Kommunales Innenentwicklungsmanagement (KIE-Management) als neuer Kompetenzbereich innerhalb der Verwaltung
Management for inner development of cities and villages as a new competency area for the municipal administration
Dieser
Beitrag möchte eine Diskussion über die Notwendigkeit eines
neuen Kompetenzbereichs und ein ggf. notwendiges neues Berufsbild im
Kontext Innenentwicklung anstoßen. Im Folgenden werden
Überlegungen angestellt, wie die Etablierung eines
„Kompetenzbereich Innenentwicklung“ in bestehende
Verwaltungsstrukturen integriert, Ressourcen gebündelt und ein
Innenentwicklungsprozess nachhaltiger gestaltet werden kann. Alternativ
dazu wird betrachtet, ob die Bearbeitung des Themenbereiches
Innenentwicklung eine spezialisierte Funktion innerhalb oder
außerhalb der Verwaltung in Person einer oder eines sogenannten
„Kommunalen Innenentwicklungsmanagers“ (KIE-ManagerIn)
notwendig erscheinen lässt. Daraus resultieren erste Ideen, in
welchen Gemeindetypen die beschriebenen Maßnahmen sinnvoll zu
implementieren sein könnten.
This article hopes to provoke a discussion about the need for a new
area of competence and a possibly necessary new job description in the
context of inner development. Next considerations show, how
„Competency area for Inner Development“ can be integrated
into existing administrative structures and pooling resources for a
more sustainable inner development process. In alternative is
considered whether a so-called „Municipal Inner Development
Manager“ is required inside or outside of the administration.
This results in ideas, in what types of municipalities the described
measures could be implement.
- Egbert Dransfeld und Bernd Han-Meyer
Umlegung im städtebaulichen Innenbereich
Land readjustment in inner urban areas
Boden
ist die Grundlage der Stadtentwicklung. Ein sparsamer Umgang mit dieser
nicht reproduzierbaren Ressource gehört daher seit langem zu den
wesentlichen Zielsetzungen der kommunalen Stadtentwicklungspolitik. Es
besteht weitgehend Konsens darüber, die Grundstücks- und
Baulandmobilisierung in den Städten stärker voran zu treiben
und dabei insbesondere die vorhandenen Flächenpotenziale im
Innenbereich zu entwickeln bzw. zu aktivieren. Bei der
Innenbereichsentwicklung stellen vorhandene Eigentumsgrenzen oftmals
ein erhebliches Hemmnis der Gebietsentwicklung dar. Die Mobilisierung
entsprechender Flächen hängt dann oft an der erfolgreichen
Durchführung einer Bodenordnung. Es gilt, die dafür zur
Verfügung stehenden Instrumente der Bodenordnung geschickt
einzusetzen bzw. zu nutzen.
Land is the basis of urban development. Therefore economical use of
this non-reproducible resource has been one of the main objectives of
local urban develop-ment policy for a long time. There is broad
consensus to increase cities´ mobilization of real estate and
construction sites by using potentials in built up areas. Existing
boundaries of land property may become a significant abashment to urban
development in built up areas. In these cases land readjustment is
needed for mobilizing relevant areas successfully. Thus appropriate use
of available instruments of land readjustment is an increasingly
inportant issue of development in inner urban areas.
- Eugen Maier, Karsten Bessler und Christian Sauerborn
Wohnimmobilienpreise in Deutschland – Wellenbewegung in metropolnahen Regionen
Residential property prices in Germany – Undulation in metropolitan areas
Die
Wohnimmobilienpreise in Deutschland sind in 2015 im Mittel mit rd. 6 %
stärker gestiegen als im Vorjahr (3,5 %). In vielen Regionen sind
zweistellige Preissteigerungssraten gemessen worden, in manchen sogar
mehr als 20 %. Die bereits im Vorjahr erkannten Abflachungs- und
Umkehrtendenzen von bis zu 10 % setzen sich – ohne erkennbare,
regionale Zusammenhänge – fort. Kurzum: Die positive
Wohnpreisentwicklung hält weiter an, verläuft regional jedoch
stark unterschiedlich.
Property prices in Germany have increased on average more strongly in
2015 (approx. 6 %) than in the previous year (approx. 3,5 %). In many
regions double-digit growth rates were measured, in some regions even
more than 20 %. The flattening and reversing trends up to 10 %, already
detected in the preceding report, continued without recognizable
regional reference. In summary, the overall positive price development
continues, but
sees strong regional differences.
- Sonja Bauer, Giovanni Fusco
Indikatorengestützte Analyse der Einflussnahme von Investoren auf
die kommunale Planung am Beispiel der stadtplanerischen Standorteignung
Indicator-based analysis of investors’s influence on municipal planning using the example of urban location suitability
Investoren
haben häufig bei der Neuansiedlung ihrer Vorhaben, aufgrund
konkreter Standorteigenschaften, bestimmte Vorstellungen, an welchem
Standort ihr Planungsvorhaben realisiert werden soll. Handelt es sich
um großflächige Einzelhandelsunternehmen, so besteht
häufig aus Gründen der Erreichbarkeit der Wunsch das Vorhaben
„vor den Toren der Stadt“, also auf der „grünen
Wiese“ zu realisieren. Häufig besteht auf solchen
Flächen kein Planungsrecht, so dass in aller Regel ein
Bebauungsplan aufzustellen ist. Im Flächennutzungsplan, aus dem
der Bebauungsplan zu entwickeln ist, wird für diese Flächen
jedoch beispielsweise kein Sondergebiet für den
großflächigen Einzelhandel dargestellt, so dass eine
Änderung dieses behördenverbindlichen
Planungsinstrumentariums erforderlich wird. Darüber hinaus ist
häufig durch eine Planung ein Eingriff in Natur und Landschaft
festzustellen, so dass Ausgleichsmaßnahmen, oder, sofern diese am
Ort des Eingriffs nicht durchführbar sind, Ersatzmaßnahmen
an einem anderen Ort erforderlich werden. Am Beispiel der international
operierenden Möbelhauskette IKEA zeigt dieser Beitrag, inwiefern
eine Einflussnahme der Investoren auf die kommunale Planung am Beispiel
der stadtplanerischen Standorteignung vorliegt und inwiefern eine
Abhängigkeit zwischen der Einflussnahme und der Größe
der Städte in denen sich IKEA angesiedelt hat, besteht. Weiterhin
erläutert dieser Beitrag, welche Abhängigkeit zwischen einer
im Bundesmittel über- und unterdurchschnittlichen
Flächeninanspruchnahme sowie zwischen dem Anteil an
landwirtschaftlicher Flächen innerhalb der Stadt und einer
möglichen Einflussnahme durch den Investor auf die planende
Gemeinde besteht. Within their localization strategy, investors often
have precise ideas of the best location for their project, on the basis
of specific local characteristics. Large-scale retail chains, often
because of accessibility concerns, wish to locate themselves in the
immediate proximity of the town, but outside of it, as well as on
greenfield. Often no planning regulations apply to these areas so that
a local development plan (Bebauungsplan) has normally to be drawn up.
However, the land-use plan governing the local development plan could
foresee no special area for large-scale retail stores. A modification
of this planning tool, which is binding for the local authorities,
becomes thus necessary. Furthermore, large scale retail projects often
produce impacts on nature and landscape. Compensation measures become
then necessary or replacement measures, when compensations are not
feasible locally. The paper deals with the example of the international
furniture chain IKEA. It shows the existence of investor’s
influence on municipal planning in Germany as far as the location
suitability is concerned from a planning point of view. It also
suggests that this influence could depend on city-size. Other proposed
influencing factors are regional planning cultures (above- or
below-average land consumption of States when compared with German
federalaverage) and availability of agricultural land within the municipality.
- Jennifer Nikl und Christoph Stankiewicz
Smart City Ansätze in der deutschen Stadtlandschaft – Teil 2
Bei Smart
City handelt es sich um einen international verwendeten Begriff, der
eine stetig wachsende Popularität zu verzeichnen hat. Ein erster
Eindruck lässt Smart City dem Gebiet der Stadtentwicklung
zuschreiben und erinnert an ähnlich gelagerte Leitlinien. Aufgrund
mannigfaltiger Annäherungsmöglichkeiten an das Konzept
existiert eine weitreichende Vielfalt an Definitions- und
Dimensionierungsansätzen. Auch in Deutschland beschäftigen
sich zahlreiche Städte mit der Idee einer smarten Stadt. Der
nachfolgende Beitrag soll die Etablierung dieses Themenkomplexes in
deutschen Städten verdeutlichen und das Maßnahmenspektrum
beleuchten. Es wird ein Überblick über die Tätigkeiten
der Städte in Handlungsfeldern einer Smart City geleistet.
Smart City is an internationally used term, which is becoming more
popular in these days. In a first impression Smart City can be assigned
to the field of urban development and reminds of other similar
guidelines. On the basis of various possibilities of approximation to
the concept of a Smart City, there is a large variety of approaches of
definition and dimension. Also in Germany, numerous cities deal with
the idea of a Smart City. The following article illustrates the
establishment of the concept in German cities and highlights the mass
spectrum. Activities of cities are presented, which accord with
dimensions of a Smart City.
- Wilhelm Söfker
Aktuelle Rechtsprechung (Fortsetzung)
- Rechtsprechung
Kein Ermessen der Katastervermessungsstelle bei der Grenzbestimmung und Grenzfeststellung – OVG Rheinland-Pfalz,
Urteil vom 13. Januar 2016 – 1 A 10955/13.OVG
Der
Kläger ist Eigentümer zweier Grundstücke, die an einen
Weg der Ortsgemeinde A angrenzen. Die ursprüngliche Vermessung
dieses Bereichs des Weges erfolgte im 19. Jahrhundert nach
demnassauischen Kataster. Da eine durchgängige Kontrolle der
Urmessung nicht gegeben ist, galten die Flurstücksgrenzen des
Weges nach der Handhabung des Vermessungs- und Katasteramts als noch
nicht festgestellt. Auf Antrag der Verbandsgemeinde B stellte das Vermessungs- und Katasteramt die Flurstücksgrenze des Weges zu den Grundstücken des Klägers erstmalig fest und markte drei Grenzpunkte ab. Hiergegen erhob der Kläger nach erfolglosem Widerspruchsverfahren Klage, weil er die Grenzbestimmung für fehlerhaft hielt. Das Verwaltungsgericht wies die Klage ab. Der vom OVG zugelassenen Berufung wurde stattgegeben und die Grenzfeststellung und Abmarkung aufgehoben.
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