Heft 2 / 2013
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Theo Kötter
Zur Neuinterpretation des Gleichwertigkeitspostulats der Raumordnung unter Berücksichtigung der ländlichen Räume
Das Ziel der gleichwertigen Lebensverhältnisse in allen Teilräumen Deutschlands wird immer noch vielfach mit der Forderung nach einem nivellierenden Ausgleich zwischen strukturstarken und strukturschwachen Räumen assoziiert. Über dieses klassische Ausgleichsziel der Raumordnung ist in den letzten Jahren eine intensive und kontroverse Diskussion entbrannt. Befürworter des Gleichwertigkeitspostulats berufen sich auf das grundgesetzlich verankerte Sozialstaatsprinzip und das Prinzip der Chancengleichheit und verweisen zugleich auf die Entwicklungspotenziale auch strukturschwacher Regionen. Kritiker sehen darin eine Schwächung des gesamträumlichen Wachstumsziels und verweisen bei dieser Diskussion auf die dominanten räumlichen Entwicklungstrends und die verringerten staatlichen Handlungsspielräume im Bereich der Raumordnung. So nehmen tatsächlich die bereits bestehenden erheblichen räumlichen Disparitäten zumindest in einigen Strukturbereichen aufgrund der demografischen und wirtschaftlichen Veränderungen und des internationalen Wettbewerbs immer weiter zu, und andererseits verringern sich die haushaltspolitischen Gestaltungsspielräume und die raumordnungspolitischen Steuerungsmöglichkeiten. Die gelegentlich erhobene Forderung nach einer Aufgabe des Gleichwertigkeitsziels scheint aus sozial- und wirtschaftspolitischer Sicht nicht erstrebenswert sowie aus gesellschaftspolitischer nicht akzeptabel zu sein. Allerdings bedarf es einer Neuinterpretation dessen, was unter Gleichwertigkeit künftig verstanden werden soll, und eines Diskurses über die passenden Strategien der Raumordnung.
- Michael Krautzberger
Wie steht es mit der Bürgerbeteiligung im Planungsrecht – braucht es neue Anstöße?
Die Rahmenbedingungen für
die Bürgerbeteiligung haben sich gegenüber der Zeit ihrer
breiten Einführung in den Jahren nach 1970 verändert:
Eine weiter emanzipierte Gesellschaft und neue Formen der
Kommunikation verändern Formen und Ansprüche von
Bürgerbeteiligungen. Neue Fragen sind z. B.: Was für
Raum bleibt für die planerische Abwägung, wenn Entscheidungen
in zivilgesellschaftliche Prozesse eingebunden sind? Kann die
Beteiligung auf die Planung beschränkt bleiben? Kann die
Bürgerbeteiligung durch die Einschaltung professioneller
Mediatoren erweitert werden?
- Ulrich Waschke
Tradierte Planungsprozesse auf dem Prüfstand – aktuelle Entwicklungen im Städtebau und in der Projektentwicklung
Große
Bauprojekte in Deutschland stehen in der öffentlichen Kritik. Ihre
Realisierung gestaltet sich schwierig, da es ihnen an Akzeptanz fehlt.
Vor allem scheinen diese Projekte an den Bürgern vorbei
geplant worden zu sein, ohne Rücksicht auf deren Erwartungshaltung
und insbesondere ohne angemessene Beteiligung am Planungsprozess.
Dieser Beitrag versucht daher die heute diskutierten Ansätze
darzustellen, die den überkommenen Planungsprozess in Frage
stellen und ihn fortentwickeln wollen zu einem Managementprozess
mit Partizipations- und Konsensfindungsinstrumenten.
- Michael Schaloske
Dorfentwicklung vor neuen Herausforderungen – die wachsende Bedeutung engagierter Bürger
Ländliche Räume
befinden sich seit längerem in größeren
Veränderungsprozessen. Sorgte vor Jahren noch der Strukturwandel
der Landwirtschaft für den Wandel, so sind es heute die
Herausforderungen durch z.B. die demographische Entwicklung, das
weitere Anwachsen der Metropolregionen und die Probleme der
knappen öffentlichen Haushalte. Neben den bekannten
Förderinstrumenten spielen heute engagierte Bürger eine
weiter wachsende Rolle bei der ländlichen Entwicklung. Praktische
Beispiele aus den Bereichen Mobilität (Bürgerbus)
und Nahversorgung (Dorfladen) verdeutlichen den Beitrag der
aktiven Bevölkerung. Wichtige Unterstützung bieten auch
Prozesse, die der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
auslösen kann.
- Chang Jiang
From Post-Mining Landscape to Urban Space – Rehabilitation of the Post-Mining Landscape in China
Coal is the main source of energy in China, and coal mining contributes significantly to the development of the national economy. However, coal mining also does great harm to the environment. It damages the forests, the soil and water resources around the mining area, and pollutes the air, thus causing an ecological imbalance of the environment in mining areas. This paper describes the development from land reclamation to eco-reconstruction, and some valuable experiences gained from the process. On that basis, it also reviews the problems and difficulties, and predicts future trends.
- Egbert Dransfeld
Flächenmanagement im Innenbereich
Die Kommunen in Nordrhein-Westfalen weisen unterschiedliche Entwicklungstendenzen auf. Einige Städte wachsen weiterhin, während sich andere mit Schrumpfungstendenzen konfrontiert sehen. Aber auch bei rückläufigen Bevölkerungsentwicklungen findet nach wie vor eine hohe Inanspruchnahme von Boden im Außenbereich mit seinen negativen Konsequenzen statt. Dabei existieren in vielen Kommunen Flächen im Innenbereich, die brach liegen oder minder genutzt werden. Die Reaktivierung und Umnutzung dieser Flächen im Zuge einer Innenentwicklung sind geprägt von einigen Schwierigkeiten wie komplexen Eigentümerstrukturen und möglichen Kontaminierungen durch Altlasten. Jedoch hilft die Nutzung von innerörtlichen Flächenpotentialen nicht nur, für eine wirtschaftliche Auslastung der vorhandenen Infrastruktur zu sorgen, sondern reduziert die Flächenneuinanspruchnahme. Wie bewerten Kommunen die Möglichkeiten der Innenentwicklung? Ist die Innenentwicklung ein brauchbares Instrument oder ist sie nicht nutzbar? Wie sieht die Innenentwicklung in der Praxis aus und können Kommunen an den Erfahrungen, die in anderen Kommunen gemacht wurden, partizipieren? Dieser Beitrag fasst die wesentlichen Ergebnisse einer aktuellen Evaluierungsstudie zu konkreten, praxisnahen Innenentwicklungsprojekten in Nordrhein-Westfalen zusammen.
- Thomas E. Schulte
Einkaufszentren und Innenentwicklung
Problemstellungen, Handlungsbedarfe und Ansätze für eine
städtebauliche Qualifizierung innerstädtischer Einkaufszentren
Innerstädtische
Einkaufszentren können entscheidende Impulsgeber für die
Innenstadtentwicklung sein und darüber hinaus einen
wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Gesamtattraktivität
der jeweiligen Innenstadt leisten. Dies setzt allerdings voraus, dass
sich die Innenstadt-Akteure frühzeitig mit den von der
Ansiedlung eines Einkaufszentrums ausgelösten Frage- und
Problemstellungen auseinandersetzen. Von zentraler Bedeutung ist
dabei die Frage, wie eine wirksame räumlich-funktionale
Integration in die bestehende Standortstruktur der jeweiligen
Innenstadt gewährleistet werden kann. Hierzu sind
einzelfallbezogen bereits während der Planungsphase
konkrete Lösungsvorschläge und Handlungsansätze zu
erarbeiten und die planungsrechtlichen und finanziellen Voraussetzungen
für eine Realisierung zu schaffen.
- Klaus Kummer
Umfassende Reform des technischen Referendariates
beim Oberprüfungsamt
- Wilhelm Söfker
Aktuelle Rechtsprechung zum Baugesetzbuch (Fortsetzung)
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