Heft 5 / 2011:
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Michael Krautzberger
Klimaschutz und Denkmalschutz und Städtebau
Ausgehend von der Entwicklung des Denkmalschutzes und Denkmalschutzrechtes seit den 1970er Jahren werden mögliche Folgen der Anforderungen des Klimaschutzes als neue Herausforderung in historisch geprägten Stadtquartieren diskutiert. Für die Zielkonfl ikte zwischen Denkmal- und Klimaschutz im
gebäudeindividuellen Bereich sind bisher keine befriedigenden bautechnischen Lösungen gefunden. Gemeinsame Strategien, die insbesondere auch gebietsbezogene energetische Lösungen einbeziehen, sind zur Bewahrung des historischen Erbes zu verabreden.
- Hans Mattson
Gemeinsame Anlagen - Eine traditionalle Schwedische Eigentumsform
Etwa 80.000 gemeinsame Anlagen in Form von
Privatwegen, Abflussanlagen, Brunnen, grünen Arealen und
Parkanlagen, Parkplätzen und Garagen, Liegeplätzen, u. ä., werden in Schweden
gemeinsam von den Grundstückseigentümern mit Hilfe des
„Anlagengesetzes“ von 1973 verwaltet. Der Zweck des Gesetzes, mit Wurzeln in der alten Bauerngesellschaft, besteht darin, den gemeinsamen Anlagen juristische Stabilität zu geben und die Nutzung der
Anlagen vor sogenannten „Free-riders“, die nichts zu der Erhaltung der Anlagen bezahlen, zu schützen. Die rechtliche
Festlegung der Anlagen wird durch öffentlich bestellte
Vermessungsingenieure (ÖbV) begründet, aber die Anlagen werden von den
teilnehmenden Grundstückseigentümern erstellt und unterhalten. Der Prozess der Etablierung der Anlagen und die verschiedenen Zuständigkeiten werden in dem Artikel beschrieben.
- Reinhard Scholland
Sicherung der Breitbandversorgung im ländlichen Thüringen
Dünn besiedelten ländlichen Räumen,
von denen auch Thüringen geprägt wird, droht durch die zu
erwartende demografische Entwicklung der Verlust an Einrichtungen der
Daseinsvorsorge. Dadurch wird die Funktionsfähigkeit dieser
Räume gefährdet. Eine Möglichkeit, einen solchen Verlust
zumindest teilweise zu kompensieren, stellt die Bereitstellung
schneller Internetverbindungen dar. Telekommunikationsdienstleistungen werden privatwirtschaftlich erbracht, doch die Sicherung einer Breitbandversorgung in dünn besiedelten ländlichen
Räumen ist häufig unwirtschaftlich. Folglich obliegt es dem
Staat, durch geeignete Maßnahmen das Geschehen auf dem Telekommunikationsmarkt zu steuern und zu flankieren. Der Freistaat Thüringen hat sich dieser Aufgabe angenommen und strebt an,
spätestens bis 2015 eine bedarfsgerechte, möglichst
flächendeckende Grundversorgung mit breitbandigen Internetzugängen sicherzustellen.
- Fabian Thiel
Für ein soziales Bodenrecht und nachhaltige Immobilienentwicklung in Kambodscha
Der Beitrag untersucht das Bodenrecht und die Immobilienentwicklung (Landmanagement) am Beispiel des Entwicklungslandes Kambodscha. Die Landtitelvergabe beruht ganz wesentlich auf dem Grundsatz der Umwandlung von Staatseigentum in Privateigentum. Grundstückswertermittlung, öffentliche
Bodenvorratspolitik, partizipative Planung sowie ein (Bodenwert-) Steuersystem sind unabdingbare Elemente einer sozialgerechten Bodennutzung und -Verteilung.
- Egbert Dransfeld
Das Erbbaurecht - Bedeutung für Stadtplanung und Wohnungswirtschaft
Allokative
und distributive Fragen der Stadtplanung und Wohnungswirtschaft haben
bis heute einen bedeutenden Einfluss auf raumbildende Prozesse. Dies
gilt für wachsende und schrumpfende
Städte gleichermaßen. Die Suche nach geeigneten Instrumenten
steht häufig im Mittelpunkt bodenpolitischer Debatten. Der Aufsatz
geht vor diesem Hintergrund der Frage nach, was hierzu das Erbbaurecht leisten kann und versteht sich als ein
Plädoyer für eine Renaissance des Erbbaurechts in Deutschland.
- Jürgen Koch, Aino Ellsässer
Ermittlung von Anfangs- und Endwerten in Sanierungsgebieten
Die Ermittlung von sanierungsbedingten Bodenwerterhöhungen in Sanierungsgebieten ist weiterhin eine viel diskutierte und schwierige Aufgabenstellung der Wertermittlung. Die Bewertungsmodelle werden weiter verfeinert, aber kompliziertere Modelle sind nicht grundsätzlich die besseren Modelle. Am Beispiel eines
gemischt genutzten Quartiers werden drei Verfahren
gegenübergestellt (Vergleichswertverfahren, Niedersachsen-Modell und Multifaktorenanalyse) und die Abweichungen analysiert. Differenzierte Verhältnisse mit unterschiedlichen Nutzungsarten erfasst die Wertermittlung anhand von Vergleichspreisen am besten.
- Rudolf Josten
Praxiserfahrung mit indirekten Immobilienanlagen aus der Sicht institutioneller Investoren
Indirekte
Immobilienanlagen werden seit einigen Jahren von institutionellen
Investoren verstärkt genutzt, um ihr Anlagespektrum zu
verbreitern. Nicht alle Erwartungen, die darin gesetzt wurden, haben
sich jedoch erfüllt. Die Schließung mehrerer offener
Publikumsfonds, die sowohl von institutionellen als auch von privaten
Investoren genutzt wurden, ist von einer breiten Öffentlichkeit
wahrgenommen worden und hat Probleme der Branche deutlich gemacht.
Diskutiert wird zurzeit vor allem über Interessenkonfl ikte
zwischen Investoren und Managern, über Gebührenmodelle,
Markt-, Länder- und Währungsrisiken sowie über eine
Verbesserungder Zeitpunkte von An- und Verkäufen.
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Winrich Voß
Klimaschutz als belang der kommunalen Bodenpolitik - Teil 1
Mit
der BauGB-Novelle 2011, die am 30.07. d. J. in Kraft trat, hat der
Gesetzgeber die Förderung des Klimaschutzes zum generellen
Planungsziel
in der Bauleitplanung erklärt und damit eine klimagerechtere
Stadtentwicklung eingefordert. Der Beitrag beleuchtet zunächst die
nationalen und europäischen Klimaschutzziele und ihre Verbindungen
zum Bauplanungsrecht und der kommunalen Bodenpolitik. Für
den Klimaschutz im Gebäudebereich – Maßnahmen im
Verkehrswesen oder in der Industrie werden nicht betrachtet - werden
anschließend
die klimaschutzrelevanten Möglichkeiten des städtebaulichen
Entwurfs, in der Bebauungsplanung und bei der Planimplementierung unter
Berücksichtigung der Klimaschutz-Novelle des BauGB analysiert. Die
Einsatzmöglichkeiten der Planungsinstrumente und der Bodenpolitik
im Sinne des Klimaschutzes werden abschließend an einem Beispiel
verdeutlicht.
- Wilhelm Söfker
Aktuelle Rechtsprechung zum Baugesetzbuch - Fortsetzung von Heft 4
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