Fachaufsätze

 

Heft 6 / 2012

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  • Ulrich Püßf
    Das amtliche deutsche Vermessungswesen – Kooperation zur Bereitstellung qualitätsgesicherter Geobasisdaten

    Die Bereitstellung länderübergreifend einheitlicher, aktueller und qualitätsgesicherter Geobasisdaten über moderne Telekommunikationsmedien ist mittlerweile die Hauptaufgabe des amtlichen Vermessungswesens. Doch während die Nutzeranforderungen an die Geobasisdaten und an ihre Bereitstellung ständig anwachsen, sind die dem amtlichen Vermessungswesen zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Ressourcen rückläufig. Die einzelnen Vermessungsverwaltungen haben hierauf zumeist mit strukturellen Änderungen und einer konsequenten Nutzung der jeweiligen technischen Weiterentwicklungen reagiert. Neben dieser „Binnenmodernisierung“ lässt sich eine Optimierung der Geodatenbereitstellung durch eine Intensivierung der länderübergreifenden Zusammenarbeit im amtlichen deutschen Vermessungswesen herbeiführen. Im Dezember 2010 haben die Länder die Zusammenarbeit durch eine politisch hoch angesiedelte Verwaltungsvereinbarung institutionalisiert. Erste Erfolge dieser Zusammenarbeitsind erkennbar, ebenso wie weitere Handlungsfelder.
  • Detlef Beul, Thomas Grote, Cordula Jäger-Bredenfeld, Peter Porstendörfer und Wilfried Wiedenroth
    20 Jahre Geoinformationswesen in Sachsen-Anhalt
    Nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1990, musste sich das als Grundlage für eine geordnete wirtschaftliche Entwicklung wichtige Vermessungswesen den neuen grundgesetzlichen Rahmenbedingungen und den in den alten Bundesländern bestehenden organisatorischen und technischen Gegebenheiten anpassen. Mit dem Aufbau einer Vermessungs- und Katasterverwaltung nach dem Vorbild eines westlichen Bundeslandes war diese Aufgabe nicht gelöst. Vielmehr waren die fachlichen Voraussetzungen auf dem Gebiet der DDR ebenso zu berücksichtigen, wie die personellen und technischen Rahmenbedingungen. Das Ergebnis ist gelungen! Maßgeblich geprägt wurde es von Herrn Professor Dr.-Ing. Klaus Kummer in seiner Funktion als zuständiger Referatsleiter im Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt und später als Präsident des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation. Im Aufsatz werden die Aspekte Grundlagenvermessung, Liegenschaftskataster, Wertermittlung sowie der Vertrieb und die Bereitstellung von Geobasisdaten betrachtet, die in den letzten 20 Jahren einer erheblichen Veränderung unterlagen.

  • Rainer Bauer
    Open Government – Geodaten schaffen Transparenz

    Open Government ist ohne Geodaten nicht denkbar, tragen sie doch ganz wesentlich zur Transparenz raumbedeutsamer Entscheidungen von Regierung und Verwaltung bei. Open Government ist weit mehr als Open Data, die Frage aber, wie sich die Vermessungsverwaltungen zu Open Data und deren Kernanforderungen – Maschinenlesbarkeit, Geldleistungspflichten und Lizenzierung – positionieren, ist von großer Aktualität. Primäres Ziel der Bayerischen Vermessungsverwaltung (BVV) ist es, mit den Geobasisdaten und, soweit sie dafür die Voraussetzungen schafft, mit Geofachdaten transparentes Verwaltungshandeln und Partizipation zu ermöglichen. Das Spannungsfeld zwischen den Forderungen nach Open Data und bürgernahen Darstellungsdiensten wird angesprochen und die von der Bayerischen Vermessungsverwaltung betriebenen Dienste Geoportal und BayernAtlas werden unter dem Gesichtspunkt Open Government dargestellt. “Transparency is at the heart of our Government” so der Minister for the Cabinet Office and Paymaster General in Großbritannien im aktuellen Open Data White Paper ”Unleashing the Potential” (HM Government 2012). Präsident Obama hat 2009 seine Administration zu offenem Regierungshandeln verpflichtet (Obama 2009). Ziel des Memorandums „Transparency and Open Government“ ist es, die Administration zu Transparenz, Partizipation und Zusammenarbeit zu verpflichten und damit das Vertrauen der Öffentlichkeit herzustellen, durch Offenheit die Demokratie zu stärken und Effizienz und Effektivität der Regierung zu fördern. Auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung heißt es im Kapitel Moderner Staat: „Wir werden die Modernisierung der Bundesverwaltung weiter vorantreiben,
    für mehr Transparenz, Bürgernähe und Servicequalität“. Im Regierungsprogramm „Vernetzte und transparente Verwaltung“ (Bundesministerium des Innern 2010) wird offenes Regierungshandeln direkt angesprochen. Open Government und in diesem Zusammenhang Open Data ist also ein hochaktuelles Thema, das auch die Vermessungsverwaltungen betrifft. Denn zum einen weisen nach einer These 80 % aller Informationen einen Raumbezug auf, zum anderen sind Geodaten nach Studien (z. B. Vickery 2011, S.10) Daten mit einem hohen Wiederverwendungswert. Es gibt daher einen spürbaren Druck von Interessengruppen, dass die (öffentlichen) Geodatenbereitsteller diese Daten möglichst offen, d. h. aus ihrer Sicht kostenlos, zur Verfügung stellen. Dieser Forderung steht ein mit erheblichen Steuermitteln erhobenes und bereitgestelltes Geodatenangebot der öffentlichen Stellen gegenüber. Zum Beispiel betragen die Kosten einer Laserscanningbefliegung zur Aufnahme von 4 Laserpunkten pro Quadratmeter 60 – 80 €/km2, das sind ca. 5 Mio. € für das bayerische Staatsgebiet. Die Kosten für die Herstellung von digitalen Oberflächenund Geländemodellen kommen für ein brauchbares Produkt noch dazu. Es stellt sich also für die Vermessungsverwaltungen die Frage, wie sie sich insbesondere mit den Geobasisdaten in dieser Diskussion positionieren. Der Diskussionsstand in der Bayerischen Vermessungsverwaltung soll im Folgenden kurz dargestellt werden.

  • Karin Schultze
    Die Geoinformationsverwaltung in Sachsen-Anhalt – gestern, heute, morgen –
    Immer ein klares Ziel vor den Augen hat die Geoinformationsverwaltung in Sachsen-Anhalt stets aktuelle Entwicklungen dynamisch aufgenommen und ihre Aktivitäten flexibel darauf ausgerichtet. Bereits im Zuge des Aufbaus der Vermessungs- und Katasterverwaltung hat die Fachverwaltung frühzeitig die Informationstechnik als Schlüsseltechnologie erkannt. In einem integrierten Modernisierungsprozess mit einer einschneidenden Fortentwicklung des Fachgesetzes und einer tiefgreifenden Organisationsreform entwickelte sie sich zukunftsträchtig zur Geoinformationsverwaltung. Die Geoinformationsverwaltung in Sachsen-Anhalt ist gut aufgestellt, um trotz schwindender Ressourcen den erfolgreich begonnenen Weg zum Zentralen Geodienstleister fortzusetzen. Prof. Dr. Klaus Kummer hat als Leiter der Geoinformationsverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt seit über 20 Jahren diesen Weg maßgeblich geprägt, beispielhafte Entwicklungen eingeleitet und gleichzeitig für die Zukunft der Fachverwaltung die Weichen gestellt. 

  • Josef Frankenberger
    Die Entwicklung einer Stadt im Kartenbild – Rosenheim von 1773 bis 1864
  • Anja Fuchs
    Der Grundstücksmarkt in Nordrhein-Westfalen 2011
      
  • Wilhelm Söfker
    Aktuelle Rechtsprechung zum Baugesetzbuch (Fortsetzung)                                                                                                                      


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