Fachaufsätze

 

Heft 2 / 2012

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  • Tine Köhler, Hans Joachim Linke, Harald Garrecht, Kjell Bettgenhäuser, Christoph Motzko und Aiste Kaminski
    Portfoliostrategien für kommunale Immobilien

    Die Gemeinden haben eine effektivere und wirtschaftlichere Ausrichtung ihres Handelns, ihrer Prozesse und Produkte aus unterschiedlichen Gründen zum Ziel: Einerseits sind die hochverschuldeten Gemeinden gezwungen, Einsparmöglichkeiten zu nutzen [vgl. Statistisches Bundesamt (Hrsg.) 2011]. Andererseits sind sie bestrebt, die Bedarfe ihrer Einwohner möglichst gut zu erfüllen und dabei möglichst transparent zu handeln [vgl. Koch/ Conrad et al. (Hrsg.) 2011]. Das kommunale Immobilienportfolio spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle, da es die Basis stellt für die Erfüllung einiger Aufgaben und gleichzeitig neben Sozialund Personalausgaben einen erheblichen Anteil an den Haushaltsbudgets ausmacht, vor allem für Reinigung und Energie. Die Grundlage für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Immobilienentwicklung bildet eine umfassende Immobilienstrategie sowie die Möglichkeit, Auswirkungen von Veränderungen im Immobilienbestand schnell und unkompliziert zu kalkulieren. Um den Gemeinden ausgehend von der heutigen Ausgangslage die Formulierung eigener Immobilienstrategien zu ermöglichen, wurde im Projekt „Nachhaltige Portfoliostrategien für kommunale Immobilien“ ein Leitfaden entwickelt, der einerseits einen Überblick über organisatorische und prozessabhängige Optimierungspotenziale liefert, andererseits Bedarf und Konsequenzen nachfragegerechter Umnutzungen aufzeigt und nicht zuletzt die Auswirkungen der Umnutzungen und avisierten Modernisierungen auf die Investitions- und Betriebs- sowie Energiekosten kalkulieren hilft. Ziel ist es, mögliche Umstrukturierungen im Gebäudebestand aufgrund veränderter Nachfrage und sich ändernder kommunaler Aufgabenstruktur zu analysieren und die Gesamtkosten der Immobilienbewirtschaftung zu minimieren. Demzufolge wurden die heutige und zukünftig zu erwartende Aufgabenstruktur sowie die Nachfrage ebenso untersucht wie die konkreten Immobilien hinsichtlich ihrer Eignung für eine Umnutzung. Die Prognose der Nutzungskosten und Umweltwirkungen des kommunalen Immobilienbestandes gewinnt in Anbetracht der finanziellen Lage vieler Kommunen und deren Klimaschutzziele zunehmend an Bedeutung. Aus diesem Grund wurden neben der Analyse der Immobilienorganisation sowie der städtebaulichen und räumlichen Situation die zukünftigen ökonomischen und ökologischen Auswirkungen des kommunalen Immobilienbestandes untersucht. Diese Schritte werden für die Kommunen nachvollziehbar und übersichtlich im Leitfaden dargestellt, sodass Sie diesen für ihr eigenes Immobilienportfolio anwenden können. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass der Leitfaden von möglichst vielen Kommunen genutzt wird.
  • Dominik Weiß
    Vielfalt oder Einfalt? – Ausdifferenzierung der Städtebauförderung bei gleicher Gebietskulisse
    Die Programme der Städtebauförderung werden zunehmend differenziert und zugleich auf die dieselben Gebietskulissen ausgerichtet, insbesondere auf die Innenstädte und historischen Zentren. Diese Tendenz zeigt sich an der Einführung spezieller Programme aber auch darin, dass bestehende
    Programme wie der Stadtumbau stärker innerstädtische Bereiche berücksichtigen sollen. Es wird daher die Frage nach der Austauschbarkeit der Programme nachgegangen. Konkret wird untersucht, inwieweit die Aufwertung im Rahmen des Stadtumbauprogramms inhaltliche Parallelen zur Stadtsanierung aufweist. Hierzu werden die in diesen Programmen realisierten Maßnahmen an einem Sample von Städten im Land Brandenburg miteinander verglichen. Da nach der vorliegenden Untersuchung eher die Gemeinsamkeiten als die Unterschiede überwiegen, wird diskutiert, ob eine Zusammenführung in einem neuen Programm unter Abtrennung der Förderung des Wohnungsrückbaus den Zielen einer integrierten und nachhaltigen Stadtentwicklung möglicherweise besser entspricht als eine Vielzahl spezialisierter Förderprogramme.

  • Frank Friesecke und Timo Munzinger
    Partizipation in der Stadtentwicklung – Praxiserfahrungen, Erfolgsbedingungen und Weiterentwicklungsbedarf
    Niemand kennt eine Stadt besser als ihre Bürgerinnen und Bürger. Nicht erst seit der Diskussion um das Großprojekt „Stuttgart 21“ kommt es auf eine bessere bürgerschaftliche Teilhabe und transparente Kommunikation von Stadtentwicklungsprozessen an. Mit dem vorliegenden Artikel sollen, aufbauend auf eine Klassifizierung der Beteiligungsformen, ausgewählte kommunale Praxisbeispiele aus Baden-Württemberg vorgestellt werden, die
    eine verstärkte Bürgerbeteiligung bereits zu einem frühen Zeitpunkt vorsehen. Hiernach werden aus Sicht eines erfahrenen Sanierungsträgers Bedingungen genannt, die für eine erfolgreiche Umsetzung von Beteiligungsprozessen im Zuge der Stadtentwicklung von entscheidender Bedeutung sind. Der Artikel schließt mit Empfehlungen, was auf instrumenteller Ebene für eine verbesserte Bürgerbeteiligung geleistet werden muss.

  • Volker Spangenberger
    Aktuelle Schwerpunkte der Dorfentwicklung
    Die Zukunft der ländlichen Räume beschäftigt seit vielen Jahren die Politik und die Fachöffentlichkeit. Bisher konnten sich die ländlichen Räume trotz der auftretenden Probleme im Wettbewerb zu den städtischen Regionen behaupten. Die verschiedenen Typen ländlicher Räume haben bislang offenbar die Fähigkeit besessen, die sich ihnen stellenden Herausforderungen zu bewältigen. Inwieweit dies nun auch künftig in Anbetracht der demographischen Veränderungen und des wirtschaftlichen Strukturwandels der Fall sein wird, ist noch offen. Vor diesem Hintergrund soll im Folgenden dargestellt werden, welche aktuellen Schwerpunkte die Dörfer bei ihrer künftigen Entwicklung verfolgen. Den Ausführungen liegen die Erfahrungen des Autors als Leiter einer Bewertungskommission beim Wettbewerb ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ in Rheinland-Pfalz zugrunde. Es handelt sich demnach nicht um eine Erhebung, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Die Aussagen sind vielmehr im Sinne eines Erfahrungsberichts zu verstehen, der jedoch durch die Anzahl und die Vielfalt der berücksichtigten Wettbewerbsgemeinden durchaus allgemeine Rückschlüsse auf die aktuellen Schwerpunkte der Dorfentwicklung zu lässt. Die Darstellung dieser Schwerpunkte gibt die im Zuge des Wettbewerbs ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ gewonnenen Eindrücke wieder. Die Aussagen sind entsprechend des Bewertungsrahmens dieses Wettbewerbs in 5 verschiedene Bereiche gegliedert. Auf der Grundlage der aufgezeigten Praxiseindrücke werden in einem zweiten Schritt Empfehlungen für die künftige Dorfentwicklung dargestellt, die sich auf die einzelnen Bewertungsbereiche des Dorfwettbewerbs beziehen.

  • Hartmut Dieterich
    Leben auf dem Lande?
    In den letzten Jahren zeigt sich zunehmend Interesse der Medien am Landleben. Zeitschriften mit diesem Inhalt haben erstaunlich hohe Auflagen. Der Gegensatz zu Planung und Politik könnte kaum größer sein: Sie konzentrieren sich einseitig auf Großstädte und Ballungsgebiete, weil nur dort Wertschöpfung stattfinde. Dabei bleibt außer Acht, dass das Leben auf dem Land viele Vorteile bietet: z. B. preiswerte Grundstücke, größere Freiräume für Kinder, Angebot regionaler Lebensmittel in Hofläden. Einwohner und Verwaltungen dörflicher Gemeinden zeigen sich immer wieder besonders aktiv und ideenreich, wenn es darum geht, Umfeld und Umwelt attraktiv zu gestalten. Obwohl sich das Leben auf dem Lande seit Jahrzehnten stark verändert hat und keine bäuerlichen Idyllen mehr bietet, hat es viele positive Perspektiven. Maßstab für das Wohlergehen ist nicht nur das Bruttosozialprodukt. Es ist unverständlich, dass in der Planung eher davon ausgegangen wird, dass die Leute in die Städte ziehen oder sich selber helfen, statt dass das endogene Potential ländlicher Kommunen gefördert wird.

  • Markus Rembold

    Weiterentwicklung der Grenzfeststellung in Nordrhein-Westfalen                                                                                                            

    Die Erhebung von Geobasisdaten des Liegenschaftskatasters erfolgt durch technische Verfahren (Liegenschaftsvermessung) verbunden mit den Rechtsakten Grenzfeststellung, Abmarkung und/ oder amtliche Bestätigung. Verfahrensbestimmende Voraussetzung für die Feststellung von Grundstücksgrenzen ist die Anerkennung des Ergebnisses der Grenzermittlung durch die Beteiligten. Es kann der Nachweis geführt werden, dass seit Einrichtung des rheinisch-westfälischen Grundsteuerkatasters schon immer Anerkennungserklärungen seitens der Beteiligten abgegeben worden
    sind und eine Differenzierung in festgestellte und nicht festgestellte Grenzen damit hinfällig ist. Es werden Vorschläge für die rechtliche Neukodifizierung der Grenzfeststellung gemacht; für die der Grenzfeststellung vorausgehende Grenzuntersuchung werden größte zulässige Abweichungen für geometrische Bedingungen abgeleitet.  
  • Wilhelm Söfker
    Aktuelle Rechtsprechung zum Baugesetzbuch


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