Heft 6 / 2010:
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Sebastian Büchs, Holger Magel
Weniger – aber wie?
Anmerkungen zur strategischen Entwicklung schrumpfender Dörfer
Schrumpfung findet bereits
heute in großen Teilen der ländlichen Räume
Deutschlands statt. Während jedoch im städtischen Umfeld seit
vielen Jahren vergleichsweise offen und aktiv mit dem Thema Schrumpfung
umgegangen wird, finden auf dem Land bislang nur selten ehrliche und
lösungsorientierte Auseinandersetzungen mit der Schrumpfung statt.
Im vorliegenden Artikel werden Gründe hierfür benannt,
Aufgaben und besondere Herausforderungen in schrumpfenden Dörfern
aufgezeigt und als Lösungsansatz die Strategie des Dorfumbaus
entwickelt. Diese basiert auf einer frühzeitigen Akzeptanz der
Schrumpfungsprozesse, einer intensiven Kooperation mit BürgerInnen
und Nachbargemeinden sowie auf einem Steuerungskonzept, das die
Schrumpfungsprozesse örtlich und überörtlich zu
begleiten undlenken versucht.
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Egbert Dransfeld
Boden 2030 – Anmerkungen für eine zukunftsorientierte Bodenpolitik im Wohnbaulandbereich
Die Rahmenbedingungen der
Stadtentwicklung und somit auch der Anforderungen an den Umgang mit
Grund und Boden ändern sich – das ist nichts Neues.
Während in der Vergangenheit allerdings Wachstumsgesichtspunkte
und deren Auswirkungen im Mittelpunkt standen, wird sich dies in
Zukunft vielerorts ändern. Bevölkerungsrückgang,
Veränderungen in der Zusammensetzung der Bevölkerung,
Veränderung der Haushaltsstrukturen, soziale und wirtschaftliche
Umstrukturierungen und klimatische Rahmenbedingungen erfordern neue
Strategien und Lösungswege im Umgang mit dem Boden. Die kommunale
Bodenpolitik steht vor einem grundlegenden Wandel ihrer Zielsetzungen.
Wie sieht die Bodenpolitik in 20 Jahren aus? Welchen Anforderungenist sie unterworfen?
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Bernd Streitberger und Wolfgang Efferz
Nachhaltige Stadtentwicklung Köln –
vom Generalsiedlungsplan zum Leitbild, vom Leitbild zum Masterplan
Stadtentwicklung
heißt heute nicht mehr zwingend Expansion und
Flächenverbrauch. Moderne Stadtentwicklung heißt, mit der
gebauten Stadt und ihrer Historie umzugehen. Ihre Stärken
herauszulesen, ihre Schwächen zu erkennen, ihre Elemente der
Lebens- und Wohnqualität zu identifizieren und sie behutsam weiter
zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund umreißt der vorliegende
Beitrag zunächst kurz die städtebauliche Entwicklung der
Stadt Köln. In diesem historischen Kontext werden die aktuellen
städtebaulichen Herausforderungen dargestellt sowie das
aktuellestädtebauliche Leitbild Köln 2010 sowie der
Masterplan mit einigen wesentlichen Aussagen.
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Theo Kötter & Uwe Schollän
Suburbane Wohngebiete in Zeiten des demographischen Wandels –
Szenarien, Handlungsbedarfe und Anpassungsstrategien
Die Folgen des
demographischen Wandels erfassen zunehmend auch die
Einfamilienhausgebiete in suburbanen Räumen. Auch wenn viele
dieser Gebiete derzeit noch selten als Problemgebiete auszumachen sind,
werden künftig mehr und mehr Siedlungen mit einer raschen Zunahme
von Unternutzungen und Leerständen zu kämpfen haben. Die
vorliegende empirische Untersuchung zeigt, dass ein starker
Zusammenhang zwischen dem Errichtungszeiträumen der Baugebiete und
der aktuellen Bevölkerungsstrukturen besteht und sich somit ein
sehr kleinteiliges Nebeneinander von vitalen und problembehafteten
Wohngebieten ergeben wird. In einzelnen Gebieten wird es aufgrund
erhöhter altersbedingter Freisetzungen und rückläufiger
Nachfrage nach Einfamilienhäusern zu erhöhten
Leerständen und rapide sinkenden Immobilienwerten kommen. Diese
Trends machen kommunale Anpassungs- und Stabilisierungsstrategien
erforderlich. Es bedarf eines kleinräumigen kontinuierlichen
Monitorings der Wohngebiete, frühzeitiger Initiativen zur
zielgruppenorientierte Mobilisierung von leerstehenden
Bestandsimmobilien, altengerechter Neubau- und Umbaumaßnahmen zur
Initiierung von Umzugsketten sowie einer Flankierung durch
Informationskampagnen, Förderung und städtebaulicher
Aufwertungsmaßnahmenim Quartier.
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Fabian Thiel
Socially Responsible Property Investment –
Bodenpolitische Nachhaltigkeitsstrategien für die Immobilienwirtschaft
Soziale Bodenpolitik als
innovativer Baustein des Socially Responsible Property
Investment-Ansatzes ist umso benevolenzeffizienter und Gemeinsinn
stiftender, je mehr sie durch rechtliche und ökonomische
Instrumente, durch Regelungen und unternehmerische Gesellschaftsformen
wie Gemeineigentum und Gemeinwirtschaft, Commons, Allmenden,
Genossenschaften und Stiftungen Sozialkapital – als ein
Kernelement Sozialer Arbeit – hervorbringen kann. Eingefahrene
flächenhaushaltspolitische und immobilienwirtschaftliche Gleise
sind zu verlassen. Vor allem ist die gerade erst begonnene
SRPI-Diskussion jenseits der „Green Building“-Strategien zu
intensivieren und erheblichzu diversifizieren.
- Klaus Thomas
Das Eigentumsgrundrecht, Flurbereinigung und Bodenordnung
Die Begriffe der Privat- und Fremdnützigkeit sind nicht geeignet eine Inhalts- und Schrankenbestimmung des Eigentums von der Enteignung des Eigentums bei Bodenordnungsverfahren nach den Flurbereinigungsgesetz und dem Baugesetzbuch abzugrenzen. Zu stringenten, widerspruchsfreien Ergebnissen führt nur der formalisierte Enteignungsbegriff des Bundesverfassungsgerichts. Die treffenderen Bezeichnungen für Unternehmensflurbereinigungen sind Enteignungsumlegung oder Enteignungsflurbereinigung. § 40 FlurbG ist in keiner Variante verfassungswidrig. Das gilt ebenso für eine Minderzuteilung durch einen Landabzug nach § 55 Abs. 2 BauGB, solange der Mindestwert nicht unterschritten wird. In beiden Fällen bewegt sich der Landabzug im Bereich der Inhalts- und Schrankenbestimmung des Eigentums.
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