Heft 2 / 2010: Entwicklung ländlicher
Räume
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Reiner Klingholz
Raumwirksame Folgen des demografischen Wandels in Ostdeutschland
Alterung, niedrige Fertilität und Abwanderung haben in
vielen ländlichen Gebieten Ostdeutschlands zu einer demografischen
Abwärtsschleife geführt. Dieser Trend wird sich künftig
beschleunigen und vermehrt gen Westen ausdehnen. Die herkömmliche
Förderpolitik über Investitionen und Subventionen aber auch
ein Anpassen an den Schwund durch ein schrittweises Herunterfahren der
öffentlichen Infrastruktur können den demografischen Verfall
weder aufhalten noch umkehren. Notwendig sind Systemsprünge zu
Entwicklungs-und Versorgungsstrukturen, die sich erst vor Ort
entwickeln können.
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Gerhard Henkel
Stärken und Schwächen unserer Dörfer – Wie könnte ein Fitnessprogramm für die Zukunft aussehen?
Zunächst werden die
wichtigsten Stärken und Vorzüge des Dorfes beschrieben und
durch Beispiele veranschaulicht. Daraufhin werden in gleicher Weise die
wesentlichen Schwächen des Dorfes behandelt. Nach dem Prinzip
„Stärken stärken“ und „Schwächen
abschwächen“ wird dann ein Fitnessprogramm für die
Zukunft vorgestellt, wobei zehn konkrete Handlungsfelder
ausgeführtund mit vorbildlichen Beispielen aus ganz Deutschland veranschaulicht werden.
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Marion Klemme
Wunsch und Wirklichkeiten in demographisch
schrumpfenden Räumen: Handlungslogiken öffentlicher Akteure
in der kommunalen Siedlungsflächenentwicklung
In Kommunen mit sinkenden Bevölkerungszahlen, anhaltenden
Wirtschaftsproblemen sowie angespannter Haushaltslage werden weiterhin
Freiflächen für neue Wohnbaugebiete in Anspruch genommen
– selbst dann, wenn es vor Ort bereits umfangreiche
Wohnungsleerstände gibt. Ein grundlegender Richtungswechsel hin
zur Bestandsentwicklung ist derzeit nicht zu erkennen; vielmehr
zeichnet sich eine hohe Persistenz gängiger Steuerungsweisen ab.
Empirische Befunde aus sieben ost- und westdeutschen Kommunen zeigen,
dass demographische Veränderungen sowie nationale
Flächensparziele (30-ha-Ziel) in den Entscheidungsprozessen
öffentlicher Akteure nur wenig Einfluss nehmen. Handlungsleitend
scheinen andere, im Kern auf Wachstum ausgerichtete Interessen zu sein.
Entsprechend ist vielerorts ein Aufgabenverständnis auszumachen,
das sich stark an erwünschten Bevölkerungszahlen und
teilweise nur nachrangig an baulichräumlichen Anliegen und Zielen
orientiert.
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Wilhelm Söfker
Tierhaltungsbetriebe im Außenbereich und ihre bauleitplanerische Steuerung
In mehreren Regionen,
besonders ausgeprägt im westlichen Niedersachsen, sind in
erheblichem Umfang Tierhaltungsbetriebe errichtet worden. Die
Entwicklung hält an. Im Vordergrund stehen heute Großanlagen
zumeist der nicht landwirtschaftlichen, also der gewerblichen
Tierhaltung. Praxis und Rechtsprechung behandeln die baulichen Anlagen
für landwirtschaftliche und gewerbliche Tierhaltungsbetriebe
gleichermaßen als im Außenbereich privilegiert
zulässige Vorhaben. Sie werden außerhalb der Bauleitplanung
genehmigt. Daher fehlt es bisher an der erforderlichen Abstimmung mit
der städtebaulichen Entwicklung (Siedlungsentwicklung) der
Städte und Gemeinden. Der Beitrag befasst sich mit den
verschiedenen Möglichkeiten der Steuerung der Ansiedlung dieser
Betriebe auf der Ebene der Flächennutzungsplanung und der
Bebauungsplanung. Diese hat teils Ähnlichkeiten mit der bekannten
Steuerung von Standorten für die Windenergie, geht aber im Rahmender Bebauungsplanung darüber hinaus.
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Martin Schumann, Gerd Hauck, Klaus Benz Christian Stoffels
Geldentschädigung nach § 89 FlurbG – ein Sonderfall in einer Unternehmensflurbereinigung
Über die Bestimmungen
des § 89 FlurbG besteht in einer Unternehmensflurbereinigung nach
den §§ 87 ff FlurbG die Möglichkeit, für
Flächen, für die aufgrund ihrer Besonderheiten keine
wertgleiche Landabfindung für den Eigentümer möglich
ist, eine Entschädigung in Geld festzusetzen. Der Verfahrensweg
und das Rechtsmittelverfahren haben dabei einige Besonderheiten, die zu
berücksichtigen sind. Am Beispiel von Grundstücken mit
Sandsteinvorkommen in der Unternehmensflurbereinigung A-XY/ZDorf werden
diese Besonderheiten aufgezeigt. Wichtig ist hierbei eine gute
Zusammenarbeit zwischen der Flurbereinigungsbehörde,der
Enteignungsbehörde, dem Unternehmensträger und den
Enteignungsbetroffenen.
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Heinz Rütz
Kosten, Gebühren und Steuern in der Umlegung (Teil 2) - Fortsetzung aus Heft 1/2010
Kosten, Gebühren und Steuern sind seit jeher im
Wirtschaftsleben von besonderer Bedeutung. Dies gilt auch für
Dienstleistungen. Aus Sicht des Bürgers besteht die Dienstleistung
bei der Umlegung darin, aus Rohbauland
erschließungsbeitragspflichtiges baureifes Land zu entwickeln.
Dies kann grundsätzlich in einem privaten oder in einem amtlichen
Umlegungsverfahren durchgeführt werden. Allerdings ist nur bei der
privaten Umlegung die zwingende Mitwirkung jedes Eigentümers und
damit auch die Akzeptanz der Kostenhöhe notwendig. Deshalb sollen
die Kosten, Gebühren und Steuern zunächst für die
private Umlegung mit Ihrer Einordnung in die gesamte Baulandentwicklung
und anschließend für die amtliche Umlegung dargestellt
werden.
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