Fachaufsätze

 

Heft 6 / 2009: 

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  • Thomas Preuß und Uwe Ferber

    Flächenkreislaufwirtschaft – Neue Impulse für die Innenentwicklung

    Die Flächenkreislaufwirtschaft ist ein zentraler Strategieansatz zur Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie und damit geeignet, die flächenpolitischen Nachhaltigkeitsziele des Bundes mit einer Doppelstrategie aus Qualitätssteuerung – Schonung des Außenbereichs durch Innenentwicklung sowie Aufwertung von Siedlungsflächen – und Mengensteuerung – Begrenzung der Neuinanspruchnahme von Flächen – zu erreichen. Der Beitrag fasst die Ergebnisse des Forschungsvorhabens „Fläche im Kreis“ sowie relevanter REFINA-Vorhaben zusammen und skizziert Schritte zur Umsetzung einer Flächenkreislaufwirtschaft.

 

  • Jörg Knieling
    Flächensparen im stadt-regionalen Kontext: Nutzungszyklus-Management für Wohnungsbestände der 1950er bis 70er Jahre als präventiver Strategieansatz

    Aus Sicht einer nachhaltig orientierten Raumentwicklung gilt die Reduzierung des Flächenverbrauchs als eine der vordringlichen Aufgaben. Die Bundesregierung hat 2002 das ehrgeizige Ziel ausgegeben, den Flächenverbrauch bis zum Jahr 2020 auf maximal 30 ha pro Tag zu vermindern (vgl. Bundesregierung 2002). Die zusätzliche Flächeninanspruchnahme betrug in den Jahren 2002 und 2003 129 bzw. 105 ha pro Tag (vgl. UBA 2003, 38). Zwischenzeitlich hat es zwar eine leichte Abnahme der Werte gegeben, dies muss allerdings vor dem Hintergrund schwankender ökonomischer Rahmenbedingungen mit Vorsicht interpretiert werden. Der vorliegende Beitrag bezieht sich auf einen Strategieansatz, der im Rahmen der Förderinitiative „REFINA – Forschung für die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement“ des BMBF entwickelt wurde. Ein „Nachfrageorientiertes Nutzungszyklus-Management“ soll Kommunen dabei unterstützen, in Kooperation mit Wohnungseigentümern durch präventive Bestandsentwicklung eine zugleich Flächen sparende wie kosteneffiziente Entwicklung von Wohnquartieren zu erreichen. Der Beitrag beschreibt die Ausgangsproblematik, theoretisch-konzeptionelle Hintergründe und den entwickelten Lösungsansatz. Im Resümee erfolgt eine kritische Einschätzung und es werden weitergehende Überlegungen zum Nutzungszyklus-Management erörtert. Die zugrunde liegende Forschungsarbeit (Bizer 2009 und 2010) erfolgte in einer Disziplin übergreifenden Kooperation von Planungs-, Sozial-, Wirtschaftsund Ingenieurwissenschaften; beteiligt waren die HafenCity Universität Hamburg (Projektleitung), die Universität Göttingen, das Institut für Sozial-Ökologische Forschung Frankfurt und das Büro Team Ewen aus Darmstadt.

 

  • Frank Molder und Sabine Müller-Herbers
    Neue Instrumente der Innenentwicklung – Aktivierung von Baulücken und Leerständen

    Die Außenentwicklung, d. h. die flächige Siedlungsgebietsausweisung am Ortsrand („Grüne Wiese“), ist seit Jahrzehnten Routine in den Kommunen. Dagegen sind wirksame Instrumente der Innenentwicklung zur Nutzung der zahlreichen Umnutzungs- und Baulandpotenziale im Bestand noch oft unbekannt. Baulücken und in zunehmenden Maße auch Leerstände bilden dabei, insbesondere in kleinen und mittleren Kommunen, das größte, bisher aber meist unterschätzte Flächenpotenzial der kommunalen Innenentwicklung. Während diese Innenentwicklung sich in der Vergangenheit hauptsächlich auf einzelne „Großbaustellen“ wie z.B. innerstädtische Sanierungsgebiete oder einzelne Brach- und Konversionsflächen konzentrierte, wurden Baulücken und Leerstände oft nur als Innenentwicklungspotenziale 2. Priorität wahrgenommen. Im Rahmen mehrerer Forschungs- und Modellprojekte zum Kommunalen Flächenmanagement wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Instrumente der Innenentwicklung bis zur Praxisreife entwickelt, die sich auch diesen Potenzialtypen annehmen. Die Instrumente umfassen die Erhebung und Bewertung der Innenentwicklungspotenziale sowie die weitergehende Analyse und Präsentation der Informationen mit dem Ziel, eine kosten- und flächensparende Siedlungsentwicklung in den Kommunen zu erleichtern. Die verschiedenen Instrumente werden als Bausteine der Innenentwicklung vorgestellt und mit Beispielen aus der Praxis untersetzt. 

 

  • Günther Schöfl, Markus Schöfl und Steffen Speidel
    Kommunales Flächenmanagement im Ländlichen Raum – die Aktivierung ungenutzter Gebäude und Bauflächen am Beispiel MELAP

    In diesem Werkstattbericht zum Modellprojekt zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung des innerörtlichen Potenzials (MELAP) des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg (ein ausführlicher Bericht erscheint im Januar 2010) werden die Bausteine eines kommunalen Flächenmanagements zur Innenentwicklung ländlich geprägter Orte und die gewonnenen Erfahrung bei deren praktischer Durchführung dargestellt. Das Verfahren beginnt mit einer Erhebung der ungenutzten Objekte, deren Visualisierung mit nachfolgender Generierung von Nachfrage und Aktivierung von leer stehenden Gebäuden und Baulücken.

 

  • Petra Kurzhöfer und Herbert Eigler
    Monitoring als Instrument in Stadtentwicklungsgebieten – ein Werkstattbericht

    Monitoring ist unabhängig von den Förderkulissen ein Instrument, um „auffällige“ Stadtentwicklungsräume und Entwicklungsverläufe zu identifizieren und Grundlagen für Interventionsstrategien zu erhalten. Mit dem Einsatz von Monitoringsystemen werden die oft schleichenden, kaum wahrnehmbaren Entwicklungen sichtbar. Monitoring ist somit ein Frühwarnsystem, um den Bedarf und die Richtung von Interventionen in die Stadtteilentwicklung zu bestimmen. Dadurch, dass ein Monitoring ressortübergreifend mehrere Dimensionen von Quartiersentwicklung umfasst, können Handlungsfelder übergreifende Entwicklungskonzepte erarbeitet werden. Monitoring hat aber auch eine wesentliche Funktion in der Kommunikation städtebaulicher Vorhaben in der Kommunalpolitik wie der Öffentlichkeit und vermittelt Stadtteilanforderungen in die politischen Gremien hinein. Die erarbeite Arbeitshilfe Monitoring will aufzeigen, dass die Grundlage für ein Monitoring mit einem begrenzten Mehraufwand zu legen ist, ja mehr noch: dass diesem anfänglichen Mehraufwand im Laufe der Durchführung ein Vielfaches an „ersparter Arbeit“ gegenübersteht. Der modulare Aufbau des Indikatorensystems erlaubt zudem einen sukzessiven Aufbau des Monitorings ohne Eingangshürde. Für die Einführung von Stadtraumbeobachtungsinstrumenten in Kommunen nimmt die Städtebauförderung mit dem neuen Programmelement Monitoring eine Vorreiterrolle ein. Manche Probleme, auf die über die Städtebauförderung reagiert wird, sind das Resultat eines lange unbeachteten Prozesses. Die Beobachtung solcher Entwicklungen allein beseitigt noch nicht deren Ursachen. Ein Frühwarnsystem wie das Monitoring stellt jedoch Transparenz über die sozialräumlichen Prozesse her und ermöglicht ein frühes Reagieren.

 

  • Wilhelm Söfker
    Aktuelle Rechtsprechung zum Baugesetzbuch - Fortsetzung von Heft 5/2009

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