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      Heft 1 / 2009: Immobilienmärkte und
Immobilienbewertung
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Theo Kötter, Benedikt
  Frielinghaus, Sophie Schetke und Dietmar Weigt 
  
          Intelligente Flächennutzung -
  Erfassung und Bewertung von Wohnbaulandpotentialen in der Flächennutzungsplanung
  
          Seit mehreren Jahren
  können zunehmende Siedlungsentwicklung und vorrangige bauliche Entwicklung
  des Außenbereichs als treibende Faktoren einer enormen Flächeninanspruchnahme,
  der Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen und den Verlust von Ökosystemfunktionen
  identifiziert werden. Angesichts einer Flächeninanspruchnahme von 106 ha/d im
  Jahr 2006
  hat die Deutsche Bundesregierung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen
  Nachhaltigkeitsrat ein quantitatives Flächensparziel, das eine Reduktion der
  Inanspruchnahme auf 30 ha/d bis zum Jahr 2020 anstrebt, entworfen. Zusätzlich
  gibt sie mit diesem quantitativen ein qualitatives Ziel vor, dass ein Verhältnis
  von Innen- zu Außenentwicklung von 3:1 anvisiert. Die aktuelle Flächeninanspruchnahme
  und die fortschreitende Siedlungsdispersion müssen zugunsten einer
  nachhaltigen und ressourcenschonenden Siedlungsentwicklung gebremst werden. 
  
          Vor diesem
  Hintergrund wird in diesem Artikel ein mehrdimensionaler Bewertungsrahmen
  vorgestellt, welcher künftige Wohnbaulandpotenziale auf Ebene des Flächennutzungsplans
  in den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit Ökologie, Soziales und Ökonomie
  bewertet. Der Bewertungsrahmen ist Teil des Forschungsprojekts FIN.30, das im
  Zeitraum von 2006 bis 2009 im Rahmen der REFINA-Forschungsinitiative des BMBF
  an der Professur für Städtebau und Bodenordnung der Universität Bonn
  bearbeitet wird. 
 
            
  
 
       
 
  
       
       
      
 
  
       
       
      
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Hans-Peter Strotkamp 
  
          Anmerkungen
  zum Entwurf neuer Normalherstellungskosten
  
          Das Sachwertverfahren hat für die
  Verkehrswertermittlung von eigengenutzten Objekten – hier sind insbesondere
  die Objekte des individuellen Wohnungsbaus zu nennen – eine große
  Bedeutung, da der Grundstücksmarkt den Verkehrswert eigengenutzter Objekte
  nicht nach Renditegesichtspunkten beurteilt. Vielmehr wird bei diesen Objekten
  abgewogen was einerseits an Kosten eingespart werden kann und andererseits was
  an Einschränkungen bzgl. der Raumaufteilung, Ausstattung etc. hingenommen
  werden muss, wenn man sich für den Kauf einer „gebrauchten“ Immobilie
  entscheidet, statt ein Neubauvorhaben nach den eigenen, individuellen
  Vorstellungen zu realisieren. Diesen Marktgepflogenheiten i. S. d. § 7 Abs. 2
  WertV entspricht das Sachwertverfahren am ehesten. Dem Ergebnis des
  Sachwertverfahrens kann aber nur dann eine hohe Aussagefähigkeit beigemessen
  werden (vgl. § 7 Abs. 1 Satz 3 WertV), wenn die dem Verfahren zu Grunde
  gelegten Daten eine hinreichende Qualität besitzen. Deshalb hat das
  Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) das
  Baukosteninformations- zentrum (BKI) Deutscher Architektenkammern beauftragt,
  die in den Wertermittlungsrichtlinien 2002 veröffentlichten  Normalherstellungskosten
  (NHK 2000) zu überprüfen und – soweit notwendig – zu ergänzen. Für die
  vom BKI erarbeiteten Ergebnisse (NHK 2005 (Entwurf)) ist eine Testphase bis
  Mai 2009 vorgesehen. Nachfolgend werden die wichtigsten Forschungsergebnisse
  vorgestellt und Hinweise zu den vom BKI ermittelten Normalherstellungs-kosten
  (NHK 2005 Entwurf)) gegeben. Insbesondere werden die Plausibilität und
  Praktikabilität des neuen Modells zur Ermittlung des Ausstattungsstan-dards
  und des BKI-Restwertmodells überprüft. Darüber hinaus wird für die
  Gebäudeart Ein- und Zweifamilienwohnhäuser die Höhe der NHK 2005 (Entwurf)
  sowohl untereinander als auch im Verhältnis zu den NHK 2000 betrachtet
  (relativer Vergleich). Als Fazit ist festzuhalten, dass weder das
  Standardmodell noch das BKI-Restwertmodell in der vorliegenden Form
  praxistauglich ist. Auch die durchgeführten Vergleiche der NHK 2005
  (Entwurf), Gebäudeart Ein- und Zweifamilienwohnhäuser, decken
  Inhomogenitäten auf, so dass ein weiterer Praxistest erst nach Beseitigung
  der Mängel weitergeführt werden kann.
 
             
  
         
       
 
  
       
       
      
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Winrich Voß 
  
          Verlässlichkeit
  behördlicher und gewerbsmäßiger Marktinformationen
  
          Immobilienkrisen in verschiedenen Ländern
  treten heute leider häufiger auf als früher. Nicht zuletzt wegen der
  Subprime-Krise in den USA, aber auch wegen der Verunsicherungen über die
  Werthaltigkeit von Immobilienfonds wird die Transparenz des Grundstücks- und
  Immobilienmarktes aktuell stark diskutiert. In diesem Umfeld beschäftigt sich
  der Beitrag mit den zugänglichen Informationen über das Marktgeschehen am
  Grundstücks- und Immobilienmarkt in Deutschland. Das Ziel besteht darin,
  einen Überblick zu geben, die verfügbaren Marktinformationen nach ihrer
  Herkunft zu kategorisieren sowie deren Qualität oder Verlässlichkeit in
  geeigneter Weise zu erfassen. Es wird insbesondere zwischen behördlichen und
  gewerbsmäßigen Anbietern von Marktinformationen unterschieden; zur Erfassung
  der Qualität der Daten werden acht Verlässlichkeitskriterien zur Diskussion
  gestellt. Die Untersuchungen stellen erste Zwischenergebnisse aus dem
  Forschungsprojekt „Weiterentwicklung der Markttransparenz am Grundstücks-
  und Immobilienmarkt“ dar, das am Geodätischen Institut der Leibniz
  Universität Hannover bearbeitet wird.
 
             
  
         
       
 
  
                  
       
      
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