Fachaufsätze

Heft 2 / 2008: Entwicklung ländlicher Räume

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  • Volker Spangenberger

    Raumordnerische Rahmenbedingungen und Vorgaben für den Stadt- und Dorfumbau

    Die sich bereits vollziehenden und sich abzeichnenden Schrumpfungsprozesse in demografischer und wirtschaftlicher Hinsicht machen vor allem auf kommunaler Ebene eine ganzheitliche Bewältigung der daraus resultierenden städtebaulichen Funktionsverluste erforderlich. Unter den Begriffen des Stadtumbaus und zunehmend auch des Dorfumbaus stellen sich verstärkt die von diesen Entwicklungen betroffenen Kommunen dieser vielschichtigen Aufgabe. Sie werden dabei vom Bund und den Ländern durch entsprechende Förderprogramme unterstützt, um dauerhaft funktionsfähige Strukturen zu schaffen. Über diese kommunale Dimension hinaus sind die dem Stadt- und Dorfumbau zugrundeliegenden Schrumpfungsprozesse auch als eine raumordnerische Herausforderung anzusehen, da sich die damit verbundenen Entwicklungen bundesweit vollziehen. Gemäß einer Prognose des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) für das Jahr 2020 wird die Bevölkerung in Deutschland einerseits in 188 Kreisen wachsen und anderseits gleichzeitig in 252 Kreisen schrumpfen. Die räumliche Verteilung von Wachstum und Schrumpfung ist dabei regional sehr unterschiedlich, so dass es zu einem Nebeneinander dieser beiden Entwicklungen kommen wird. In Anbetracht dessen ist im Aufgabenbereich der Raumordnung eine intensive Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen des Stadt- und Dorfumbaus erforderlich. In der Folge schlagen sich bereits geänderte Vorgaben zur kommunalen Entwicklung in den raumordnerischen Plänen und Programmen nieder und es ist künftig zu erwarten, dass sich die Inhalte dieser Planwerke weiter verändern werden. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich diese Ausarbeitung mit den raumordnerischen Aspekten des Stadt- und Dorfumbaus sowie den diesbezüglichen Vorgaben durch die Landesentwicklungs- und die Regionalpläne gegenüber den Kommunen. Im Zuge dessen wird zu Beginn die raumordnerische Relevanz des Stadt- und Dorfumbaus behandelt. Im Anschluss daran werden die Vorgaben und Empfehlungen in den raumordnerischen Planwerken auf den unterschiedlichen Ebenen zum Stadt- und Dorfumbau dargestellt. Darauf aufbauend wird im nächsten Punkt die Beachtung dieser Vorgaben durch die Kommunen erläutert. Darüber hinaus wird anschließend auch auf weitergehende Konsequenzen für planungsrelevante Rahmenbedingungen eingegangen. Abschließend werden die Ausführungen zu diesem Thema in einen Fazit zusammengefasst.

 

  • Theo Kötter

    Von der Dorferneuerung zum Dorfumbau Neue Herausforderungen für Planung und Flächenmanagement in den Dörfern

    Die Begriffe Strukturwandel, Funktionsverluste und Schrumpfung gehörten immer zum Vokabular der Dorfentwicklung, zumindest in strukturschwachen ländlichen Räumen, und stellen daher keine grundsätzlich neuen Phänomene dar. Neu sind nunmehr die dramatische Zuspitzung und Kumulierung der Problemlagen sowie die Tatsache, dass die Entwicklung auch die Dörfer in verdichtungsnahen Räumen und im Einzugsbereich von großen Städten erfasst. Hier kommt es ebenso zu Entwicklungsproblemen der Ortsinnenebereiche. Dörfer werden zunehmend auf ihre Wohnfunktion reduziert, wenn der Strukturwandel der Landwirtschaft sowie bei den Gemeinbedarfseinrichtungen und privaten Folgeeinrichtungen mit den einhergehenden erheblichen Funktionsverlusten in den historischen Ortskernen weiter voran schreitet. Demografischer und ökonomischer Wandel führen zu strukturellen Leerständen vor allem in den historischen Ortskernen, aber bereits auch in den Siedlungserweiterungen der 50er und 60er Jahre. Die Wirkungen sind vielschichtig und betreffen das Dorf in funktionaler, struktureller und gestalterischer Hinsicht. Auch gravierende Image- und Identifikationsverluste sind die Folge. Dieses so umrissene Handlungsfeld stellt eine neue qualitative Herausforderung für die Dorfentwicklung dar, die mit den Ansätzen des Dorfumbaus und seiner neuen Planungskultur zu bewältigen sind.

 

  • Martina Klärle

    Dörfer beleben Flächen sparen - der Leitfaden DORF KOMM! aus Baden-Württemberg

    Der Leitfaden DORF KOMM! verfolgt das Ziel, Dörfer und deren historische Ortskerne durch nachhaltige Ortsentwicklungsplanung vor dem Aussterben zu schützen. Er ist in erster Linie Hilfestellung für Kommunen, d.h. Ortsvorsteher, Bürgermeister und Verwaltung, sowie engagierte Bürger. Oberstes Ziel ist es, Dörfer zu beleben und Flächen zu sparen. Der Leitfaden DORF KOMM! gibt praktische Tipps für die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes sowie Handlungsempfehlungen von der Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Konzepterstellung.

 

  • Georg Seyer, Heinrich Ernst, Rainer Runte, Thorsten Pieper und Thomas Mosiek

    Gesamtgesellschaftliche Wertschöpfungsbeiträge durch Dorfentwicklungsverfahren

    Mit der Wertschöpfungsanalyse von Unternehmensflurbereinigungen hat die Verwaltung für Agrarordnung in Nordrhein-Westfalen 2005 den Einstieg in die Ermittlung des Nutzens ihrer Leistungen begonnen. In einem weiteren Projekt sind nunmehr auch Dorfentwicklungsverfahren hinsichtlich ihrer Wirkungen untersucht worden. Zu diesem Zweck wurden die gesamtgesellschaftlichen Wertschöpfungsbeiträge solcher Verfahren erfasst, systematisiert und (soweit möglich) messbar gemacht. Das Ergebnis der Untersuchung bestätigt den nicht unwesentlichen gesellschaftlichen Nutzen solcher Flurbereinigungen. 

 

  • Grzegorz Olejniczak und Józef Hernik

    Eigentumssicherung an Grund und Boden in ländlichen Räumen Polens

    Der Artikel vermittelt die Grundlagen des Nachweises des Eigentums sowie sonstiger Rechte an Grund und Boden in Polen sowie deren Übertragung und Nachweis in der Örtlichkeit, die Kartendarstellung und die Beschreibung der tatsächlichen Eigenschaften. Gleichzeitig werden aktuelle Defizite beim Eigentumsnachweis aufgezeigt und Lösungsansätze beschrieben. 

 

  • Nina Overhageböck

    Zwangsversteigerungen im Ruhrgebiet - Eine vergleichende Analyse

    Dieser Artikel gibt einen ersten, auf die gesamtstädtische Perspektive gerichteten Überblick über die Entwicklung und den Stand von Zwangsversteigerungszuschlägen einerseits sowie die Bedeutung dieses Phänomens als Teil des Grundstücksmarktes andererseits in den kreisfreien Städten des Ruhrgebiets zwischen 1996 und 2006. Deutlich wird, dass Zwangsversteigerungen in diesen Städten in den letzten 10 Jahren eine steigende quantitative Bedeutung erfahren haben und die Grundstücksmärkte zunehmend prägen. Dieser Städtevergleich eignet sich in erster Hinsicht zur Einschätzung der Lage vor Ort ohne zu vernachlässigen, dass Zwangsversteigerungen vor allem eine Herausforderung im Stadtumbau- und Stadterneuerungsprozess einzelner Quartiere sind.

 

  • Krzysztof Gawroński
    Entwicklung des Raumplanungssystems in Polen mit  dem Schwerpunkt der örtlichen Planung
    In diesem Artikel werden das Raumplanungssystem in Polen im Allgemeinen und unter besonderer Berücksichtigung seiner Entwicklung während der Zeit der Einführung der parlamentarischen Demokratie das System der örtlichen Raumplanung sowie ausgewählte landwirtschaftliche Fragestellungen in der Raumplanung und Flächennutzung dargestellt.

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